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Podcast
Deutsche Zusammenfassung:
Die Wahrscheinlichkeit für eine militärischen Eingriff Russlands in der Ukraine wächst nach Ansicht von politischen Entscheidungsträgern. Mit seinen parallel und ultimativ vorgetragenen Forderungen will Präsident Putin den Westen zwingen, das international gemeinsam vereinbarte Regelwerk massiv und einseitig zu Russlands Gunsten zu verändern. Sollte es zu einer militärischen Konfrontation kommen, ist davon auszugehen, dass die westliche Staatengemeinschaft mit massiven Sanktionen im Wirtschafts- und Finanzbereich reagieren wird und die Bundesregierung dies mittragen würde. Die Bereitschaft des Westens ist vorhanden, hierfür erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hinzunehmen. Es wird zugleich davon ausgegangen, dass die Schädigung des russischen Wirtschafts- und Finanzbereiches wesentlich dramatischer wäre. Damit erzeugt der Westen erhebliche präventive Hebelwirkung: Ein Einbruch der russischen Wirtschaft und substanzielle Verluste an staatlichen Einnahmen könnten die Machtbasis Präsident Putis existentiell gefährden.
Mögliche Schritte
Mögliche Folgen
Ergebnis
Der Westen verzichtet im Falle militärische Eskalation darauf, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, setzt mit seiner Reaktion jedoch an der Achilles-Ferse des russischen Regimes an: An den strukturellen Defiziten der russischen Volkswirtschaft und der Natur eines Herrschaftssystems, das sich wesentlich über die Instrumente Repression und erkaufte Zustimmung an der Macht hält
Originaltext des BGA Client Memo auf Englisch
Executive Summary
Further escalation of Russian-Ukrainian tensions into a military conflict is a scenario political decision-makers in Europe and the United States are taking into consideration more and more seriously. President Putin has extended his ultimatum beyond good behavior of Ukraine: Should the West not respond to his virtually unfulfillable security demands he does not rule out military action.
Corresponding risks to the European and global economy are increasing.
The pretext of a Russian attack on Ukraine would most likely be a situation (created) in which Russia ‘would have come to the assistance of beleaguered fellow countrymen’. Alternatively, he ‘could be forced to respond’ to the West not yielding to his political ultimata. Yet the primary goal of the Russian leadership at present seems to be to test the West and to enforce an international situation more favorable to Russia.
The further development will largely depend on the unity and resolve of the West. Possible sanctions could target energy exports / Nordstream2, trade in Russian government bonds, Russia’s participation in SWIFT and individual persons and companies. The new German government is likely to back such measures.
Berlin, Brussels and Washington are aware that severe sanctions could have a considerable impact on the world economy but calculate that the damage to Russia would be far more dramatic and that the threat will have a deterring effect on Moscow. Correspondently, it can be assumed that the willingness of the Western community to act has been clearly communicated to the Russian side.
Current situation
Background:
Possible Russian motives
Possible further development
Über die Autoren:
Rüdiger von Fritsch ist ein BGA-Partner mit 35 Jahren Erfahrung in der Diplomatie und in Regierungsangelegenheiten. Er war fünf Jahre lang deutscher Botschafter in Russland bis zum Jahre 2019. Davor war er vier Jahre lang deutscher Botschafter in Polen und Generaldirektor der Abteilung fürwirtschaftliche Angelegenheiten im Auswärtigen Amt, wo er für Außenhandel, Exportförderung und -kontrolle, Energie, Klima, Forschung und Technologiezuständig war. In dieser Funktion war er auch stellvertretender G8-Sherpa Deutschlands. Während seiner Karriere war er Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Leiter der politischen Planung des Bundespräsidenten und Berater für europäische Angelegenheiten in der deutschen Vertretung bei der EU (German Antici). Im Oktober 2020 veröffentlichte von Fritsch sein neues Buch "Russlands Weg" mit vielen Reflexionen über seine Zeit als deutscher Botschafter in Russland und über die Machtspiele von Präsident Putin.
Alexander Dergay ist Analyst bei Berlin Global Advisors. Bevor er zu BGA kam, absolvierte er ein duales Masterstudium in Global Studies an der London School of Economics and Political Science und an der Universität Wien. Erste Berufserfahrungen im internationalen Kontext sammelte Alexander im Europäischen Parlament im Büro von Prof. Dr. Sven Simon (CDU), in der Repräsentanz des Landes Nordrhein-Westfalen in Moskau und im Osteuropa-Dialog der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew. Zuletzt absolvierte er ein Praktikum in der EU-Delegation bei der OSZE. Aufgrund seines Interesses an eurasischen politischen und wirtschaftlichen Themen verbrachte er längere Zeit als Gastwissenschaftler in Peking und Moskau. Neben seinen Muttersprachen Deutsch und Russisch spricht er fließend Englisch und kann sich in Spanisch und Mandarin verständigen.
Kontakt
Jan F. Kallmorgen
Founder & Managing Partner
BGA - Berlin Global Advisors GmbH
Berlin | Kurfürstendamm 53 | 10707 Berlin
Düsseldorf | Kö-Bogen, Königsallee 2a | 40212 Düsseldorf
Frankfurt | Grüneburgweg 119 | 60323 Frankfurt am Main
Hamburg | Kallmorgen Tower, Willy-Brandt-Straße 23 - 25 | 20457 Hamburg
London | 17 Bruton Street | Mayfair | W1J6 QB
New York | 122 E. 42nd St. | Suite 2005 | NY 10168
Mobile: +49 (0) 170 2003366
Email: jan.kallmorgen@bga.global
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Das Risiko einer weiteren Eskalation der russisch-ukrainischen Spannungen wird als steigend angesehen. Ein militärischer Konflikt würde massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Energiepreise haben. Die EU und die USA drohen mit strengen Sanktionen, unter anderem gegen SWIFT und Energieexporte, einschließlich Nord Stream 2.
Deutsche Zusammenfassung:
Die Wahrscheinlichkeit für eine militärischen Eingriff Russlands in der Ukraine wächst nach Ansicht von politischen Entscheidungsträgern. Mit seinen parallel und ultimativ vorgetragenen Forderungen will Präsident Putin den Westen zwingen, das international gemeinsam vereinbarte Regelwerk massiv und einseitig zu Russlands Gunsten zu verändern. Sollte es zu einer militärischen Konfrontation kommen, ist davon auszugehen, dass die westliche Staatengemeinschaft mit massiven Sanktionen im Wirtschafts- und Finanzbereich reagieren wird und die Bundesregierung dies mittragen würde. Die Bereitschaft des Westens ist vorhanden, hierfür erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hinzunehmen. Es wird zugleich davon ausgegangen, dass die Schädigung des russischen Wirtschafts- und Finanzbereiches wesentlich dramatischer wäre. Damit erzeugt der Westen erhebliche präventive Hebelwirkung: Ein Einbruch der russischen Wirtschaft und substanzielle Verluste an staatlichen Einnahmen könnten die Machtbasis Präsident Putis existentiell gefährden.
Mögliche Schritte
Mögliche Folgen
Ergebnis
Der Westen verzichtet im Falle militärische Eskalation darauf, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, setzt mit seiner Reaktion jedoch an der Achilles-Ferse des russischen Regimes an: An den strukturellen Defiziten der russischen Volkswirtschaft und der Natur eines Herrschaftssystems, das sich wesentlich über die Instrumente Repression und erkaufte Zustimmung an der Macht hält
Originaltext des BGA Client Memo auf Englisch
Executive Summary
Further escalation of Russian-Ukrainian tensions into a military conflict is a scenario political decision-makers in Europe and the United States are taking into consideration more and more seriously. President Putin has extended his ultimatum beyond good behavior of Ukraine: Should the West not respond to his virtually unfulfillable security demands he does not rule out military action.
Corresponding risks to the European and global economy are increasing.
The pretext of a Russian attack on Ukraine would most likely be a situation (created) in which Russia ‘would have come to the assistance of beleaguered fellow countrymen’. Alternatively, he ‘could be forced to respond’ to the West not yielding to his political ultimata. Yet the primary goal of the Russian leadership at present seems to be to test the West and to enforce an international situation more favorable to Russia.
The further development will largely depend on the unity and resolve of the West. Possible sanctions could target energy exports / Nordstream2, trade in Russian government bonds, Russia’s participation in SWIFT and individual persons and companies. The new German government is likely to back such measures.
Berlin, Brussels and Washington are aware that severe sanctions could have a considerable impact on the world economy but calculate that the damage to Russia would be far more dramatic and that the threat will have a deterring effect on Moscow. Correspondently, it can be assumed that the willingness of the Western community to act has been clearly communicated to the Russian side.
Current situation
Background:
Possible Russian motives
Possible further development
Über die Autoren:
Rüdiger von Fritsch ist ein BGA-Partner mit 35 Jahren Erfahrung in der Diplomatie und in Regierungsangelegenheiten. Er war fünf Jahre lang deutscher Botschafter in Russland bis zum Jahre 2019. Davor war er vier Jahre lang deutscher Botschafter in Polen und Generaldirektor der Abteilung fürwirtschaftliche Angelegenheiten im Auswärtigen Amt, wo er für Außenhandel, Exportförderung und -kontrolle, Energie, Klima, Forschung und Technologiezuständig war. In dieser Funktion war er auch stellvertretender G8-Sherpa Deutschlands. Während seiner Karriere war er Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Leiter der politischen Planung des Bundespräsidenten und Berater für europäische Angelegenheiten in der deutschen Vertretung bei der EU (German Antici). Im Oktober 2020 veröffentlichte von Fritsch sein neues Buch "Russlands Weg" mit vielen Reflexionen über seine Zeit als deutscher Botschafter in Russland und über die Machtspiele von Präsident Putin.
Alexander Dergay ist Analyst bei Berlin Global Advisors. Bevor er zu BGA kam, absolvierte er ein duales Masterstudium in Global Studies an der London School of Economics and Political Science und an der Universität Wien. Erste Berufserfahrungen im internationalen Kontext sammelte Alexander im Europäischen Parlament im Büro von Prof. Dr. Sven Simon (CDU), in der Repräsentanz des Landes Nordrhein-Westfalen in Moskau und im Osteuropa-Dialog der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kiew. Zuletzt absolvierte er ein Praktikum in der EU-Delegation bei der OSZE. Aufgrund seines Interesses an eurasischen politischen und wirtschaftlichen Themen verbrachte er längere Zeit als Gastwissenschaftler in Peking und Moskau. Neben seinen Muttersprachen Deutsch und Russisch spricht er fließend Englisch und kann sich in Spanisch und Mandarin verständigen.
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Jan F. Kallmorgen
Founder & Managing Partner
BGA - Berlin Global Advisors GmbH
Berlin | Kurfürstendamm 53 | 10707 Berlin
Düsseldorf | Kö-Bogen, Königsallee 2a | 40212 Düsseldorf
Frankfurt | Grüneburgweg 119 | 60323 Frankfurt am Main
Hamburg | Kallmorgen Tower, Willy-Brandt-Straße 23 - 25 | 20457 Hamburg
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New York | 122 E. 42nd St. | Suite 2005 | NY 10168
Mobile: +49 (0) 170 2003366
Email: jan.kallmorgen@bga.global
Über den Autor
Rüdiger von Fritsch
Rüdiger von Fritsch ist ein BGA-Partner mit 35 Jahren Erfahrung in der Diplomatie und in Regierungsangelegenheiten. Er war fünf Jahre lang deutscher Botschafter in Russland bis zum Jahre 2019. Davor war er vier Jahre lang deutscher Botschafter in Polen und Generaldirektor der Abteilung für wirtschaftliche Angelegenheiten im Auswärtigen Amt, wo er für Außenhandel, Exportförderung und -kontrolle, Energie, Klima, Forschung und Technologiezuständig war. In dieser Funktion war er auch stellvertretender G8-Sherpa Deutschlands. Während seiner Karriere war er Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Leiter der politischen Planung des Bundespräsidenten und Berater für europäische Angelegenheiten in der deutschen Vertretung bei der EU (German Antici). Im Oktober 2020 veröffentlichte von Fritsch sein neues Buch "Russlands Weg" mit vielen Reflexionen über seine Zeit als deutscher Botschafter in Russland und über die Machtspiele von Präsident Putin.