Family Office Ansatz
Family Office Ansatz
Podcast
Sprechen wir von Vermögensnachfolge, so geht es vor allem um die sogenannte NowGen, die aktuell alle Verantwortlichkeiten für das Vermögen trägt, und die NextGen, die an ebendiese herangeführt werden soll.
Bei FINVIA begegnen wir häufig Mandanten, die sich zwar bereits Gedanken um die Einbindung ihrer Nachkommen in die Vermögensanlage gemacht haben, jedoch aus Unsicherheit erste Schritte davor scheuen. Was viele nicht wissen: Hier handelt es sich um einen sukzessiven Prozess, der durch das Family Office aktiv eingeleitet und begleitet werden kann. Dieser erfordert Expertise und Erfahrung genauso wie das Einfühlungsvermögen, beide Seiten verstehen und zusammenbringen zu können.
Um zu erkennen, was das bedeutet und worin genau die Aufgaben des Family Office liegen, müssen zunächst einige Grundlagen geklärt werden.
Was die Vermögensnachfolge zu einem solch komplizierten Thema macht, ist die emotionale Bedeutung, die sie für alle Beteiligten mit sich bringt. Obwohl jeder anders damit umgeht, gibt es erfahrungsgemäß Herausforderungen auf beiden Seiten, die im Voraus beleuchtet werden sollten.
Die übergebende Generation, also diejenigen, die den Familienbesitz über viele Jahre hinweg aufgebaut und gepflegt haben, steht vor einer großen Aufgabe: Die Verantwortung abzugeben – wenngleich nicht sofort – ist ein Schritt ins Ungewisse. Nicht nur sehen sie sich damit konfrontiert, ihre zukünftige Rolle neu definieren zu müssen, sondern auch Streit zu vermeiden und die Familie genauso wie das Vermögen zusammenzuhalten. Nicht zuletzt möchten sie ihren Nachfolgern, besonders den eigenen Kindern, nicht zu viel zumuten und sie vor Fehlern und negativen Einflüssen Dritter schützen.
Dem gegenüber sieht sich die neue, noch unerfahrene Generation den hohen Erwartungen und Hoffnungen ihrer Eltern und Mentoren ausgesetzt. Auch sie scheut den Konflikt innerhalb der Familie sowie das Risiko, den Ansprüchen nicht gerecht werden zu können. Ein Leistungsdruck, der steigt, je länger das Familienvermögen besteht und je mehr Verantwortliche es zuvor verwaltet haben. Im schlimmsten Fall kann diese Angst lähmend wirken und zu extrem risikoaversen Entscheidungen führen, was letztlich eine selbsterfüllende Prophezeiung sein kann. Denn letzten Endes können Risiken bei Investitionen zwar niedrig gehalten, jedoch nie vollständig vermieden werden.
Eine der häufigsten Fragen unserer Mandanten ist die, ab wann eine Einbindung ihrer Nachfolger in die Vermögensstruktur sinnvoll ist. Zwar gibt es hierfür keine allgemeingültige Antwort, jedoch können zwei Richtlinien bei der Bestimmung des Zeitpunktes helfen:
Das Prinzip ist einfach: Wer früh anfängt zu lernen, hat größere Chancen auf Erfolg. Dabei geht es nicht darum, die eigenen Kinder mit einem Hochmaß an Verantwortung zu überfordern, sondern den Prozess bereits in jungen Jahren langsam einzuleiten. Ausschlaggebend dafür kann zum Beispiel der Abschluss der schulischen oder beruflichen Ausbildung sein.
Gleichzeitig ist zu beachten, dass nicht jeder zum selben Zeitpunkt dieselbe Reife besitzt. Einerseits nimmt bereits die Erziehung Einfluss auf den späteren Umgang mit finanziellen Angelegenheiten, andererseits verfügen manche von Natur aus über mehr Verständnis dafür als andere. Wichtig ist also, die Person zu kennen und ihre Bedürfnisse zu verstehen, um sie optimal unterstützen zu können.
Obwohl die nächste Generation schon von Kindertagen an durch die Erziehung geprägt werden kann, finden im Durchschnitt beide Faktoren im Alter von Anfang bis Ende 20 ihre Erfüllung, können jedoch von Fall zu Fall variieren.
Genauso wie die Wahl des Zeitpunktes erfolgt auch die Gestaltung des Prozesses vollkommen individuell – grundlegender Ausgangspunkt ist jedoch immer das Gespräch mit dem Vermögensinhaber, also der NowGen. In diesem Gespräch erfassen wir die aktuelle Situation und erörtern, welche Ziele, Werte und Verantwortlichkeiten für die Zukunft angestrebt werden und ob bereits erste Schritte eingeleitet wurden. Dabei spielen die oben genannten Bedenken eine große Rolle, damit wir diese effektiv adressieren können. Zuletzt klären wir die Frage, welche Form der Unterstützung durch das Family Office gewünscht wird. Während manche eine enge Begleitung und Anleitung bevorzugen, nutzen andere die zur Verfügung stehende Expertise lieber zur gelegentlichen Reflexion und als Sicherheitsnetz ihrer eigenen Planung.
Sind die zuvor genannten Punkte geklärt, folgt ein tiefgreifender Austausch mit der nachfolgenden Generation zu denselben Fragen und Anliegen. Daraus ermitteln wir wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die in offener Kommunikation aller Beteiligten angesprochen werden können. Dieser Zeitpunkt markiert einen besonderen Meilenstein im Prozess, denn er legt die Weichen für die zukünftige Vermögenshandhabung und das weitere Vorgehen fest. Da dabei viele Emotionen, Erwartungen und Ängste aufeinandertreffen, kann das Family Office als Mediator dienen und Konfliktpotenziale nachhaltig reduzieren. Als dritte Instanz gilt unsere Aufgabe vor allem dem Vermögenserhalt, was uns zu neutralen Partnern beider Seiten macht.
Im Ergebnis entsteht ein Plan, der die schrittweise Übernahme vermögensbezogener Verantwortung festlegt. Das kann zum Beispiel bedeuten, die NextGen zunächst am regelmäßigen Dialog mit dem Family Office und weiteren Partnern wie Steuerberatern oder Anwälten zu beteiligen. So erhalten sie einen ersten Einblick und bauen nach und nach das Verständnis für Anlageklassen und Strategien auf. Zusätzlich kann die Nachfolgegeneration auf Wunsch ein Praktikum bei uns absolvieren, über das wir sie in verschiedenen Bereichen wie liquide Anlagen, Immobilien oder Private Equity schulen. Darauf aufbauend können ansteigend Aufgaben und Investmententscheidungen übergeben und professionell begleitet werden.
Zuletzt stellen wir als Family Office gerne den Kontakt zu Menschen her, die sich in derselben Situation befinden oder diese bereits abgeschlossen haben. Auf diese Weise können sowohl Vermögensträger als auch -nachfolger sich miteinander vernetzen und Erfahrungen und Erkenntnisse ihrer persönlichen Entwicklung teilen.
Wie lange der Prozess vom ersten Anstoß bis zur vollständigen Übernahme dauert, ist variabel und von vielen Faktoren abhängig. Während einige nur wenige Monate dafür benötigen, ist für andere eine Zeitspanne mehrerer Jahre nicht ungewöhnlich.
Was das Family Office für die Vermögensnachfolge zu einem wertvollen Partner macht, sind vor allem seine Neutralität, Expertise und Erfahrung. Mit einem klaren Fokus auf den Erhalt und die strategische Verwaltung des Familienbesitzes ist es eng mit den Werten und Entscheidungsrichtlinien der Inhaber vertraut. Gleichzeitig ist es in der Lage, neue Impulse der nächsten Generation effizient aufzunehmen und zu implementieren.
Der Prozess der Vermögensnachfolge ist sowohl für die NowGen, die über viele Jahre hinweg den Familienbesitz aufgebaut hat, als auch für die NextGen, die den hohen Erwartungen gerecht werden muss, ein emotionales und komplexes Unterfangen. Dennoch erleben wir immer häufiger, dass der offene Austausch zwischen den Generationen zu wertvollen Erkenntnissen und Ideen auf beiden Seiten führt, die frische Perspektiven eröffnen.
Deshalb begrüßen wir die Initiative unserer Mandanten, ihre Nachkommen frühzeitig in die Vermögensstruktur einzubinden. Durch individuelle Beratungsgespräche, strukturierte Planungen und praxisnahe Schulungen unterstützen wir den schrittweisen Übergang und sorgen dafür, dass beide Generationen ihre Ziele gemeinsam erreichen können.
Family Office Ansatz
Die nächste Generation an das Familienvermögen heranzuführen, ist für beide Seiten ein hoch emotionaler Prozess. Wie also kann dieser geplant werden, um Streit zu vermeiden und alle Beteiligten optimal vorzubereiten? FINVIA-Gründer Christian Neuhaus erläutert, wie das Family Office als neutraler Partner die Generationen bei der Vermögensnachfolge unterstützt.
Sprechen wir von Vermögensnachfolge, so geht es vor allem um die sogenannte NowGen, die aktuell alle Verantwortlichkeiten für das Vermögen trägt, und die NextGen, die an ebendiese herangeführt werden soll.
Bei FINVIA begegnen wir häufig Mandanten, die sich zwar bereits Gedanken um die Einbindung ihrer Nachkommen in die Vermögensanlage gemacht haben, jedoch aus Unsicherheit erste Schritte davor scheuen. Was viele nicht wissen: Hier handelt es sich um einen sukzessiven Prozess, der durch das Family Office aktiv eingeleitet und begleitet werden kann. Dieser erfordert Expertise und Erfahrung genauso wie das Einfühlungsvermögen, beide Seiten verstehen und zusammenbringen zu können.
Um zu erkennen, was das bedeutet und worin genau die Aufgaben des Family Office liegen, müssen zunächst einige Grundlagen geklärt werden.
Was die Vermögensnachfolge zu einem solch komplizierten Thema macht, ist die emotionale Bedeutung, die sie für alle Beteiligten mit sich bringt. Obwohl jeder anders damit umgeht, gibt es erfahrungsgemäß Herausforderungen auf beiden Seiten, die im Voraus beleuchtet werden sollten.
Die übergebende Generation, also diejenigen, die den Familienbesitz über viele Jahre hinweg aufgebaut und gepflegt haben, steht vor einer großen Aufgabe: Die Verantwortung abzugeben – wenngleich nicht sofort – ist ein Schritt ins Ungewisse. Nicht nur sehen sie sich damit konfrontiert, ihre zukünftige Rolle neu definieren zu müssen, sondern auch Streit zu vermeiden und die Familie genauso wie das Vermögen zusammenzuhalten. Nicht zuletzt möchten sie ihren Nachfolgern, besonders den eigenen Kindern, nicht zu viel zumuten und sie vor Fehlern und negativen Einflüssen Dritter schützen.
Dem gegenüber sieht sich die neue, noch unerfahrene Generation den hohen Erwartungen und Hoffnungen ihrer Eltern und Mentoren ausgesetzt. Auch sie scheut den Konflikt innerhalb der Familie sowie das Risiko, den Ansprüchen nicht gerecht werden zu können. Ein Leistungsdruck, der steigt, je länger das Familienvermögen besteht und je mehr Verantwortliche es zuvor verwaltet haben. Im schlimmsten Fall kann diese Angst lähmend wirken und zu extrem risikoaversen Entscheidungen führen, was letztlich eine selbsterfüllende Prophezeiung sein kann. Denn letzten Endes können Risiken bei Investitionen zwar niedrig gehalten, jedoch nie vollständig vermieden werden.
Eine der häufigsten Fragen unserer Mandanten ist die, ab wann eine Einbindung ihrer Nachfolger in die Vermögensstruktur sinnvoll ist. Zwar gibt es hierfür keine allgemeingültige Antwort, jedoch können zwei Richtlinien bei der Bestimmung des Zeitpunktes helfen:
Das Prinzip ist einfach: Wer früh anfängt zu lernen, hat größere Chancen auf Erfolg. Dabei geht es nicht darum, die eigenen Kinder mit einem Hochmaß an Verantwortung zu überfordern, sondern den Prozess bereits in jungen Jahren langsam einzuleiten. Ausschlaggebend dafür kann zum Beispiel der Abschluss der schulischen oder beruflichen Ausbildung sein.
Gleichzeitig ist zu beachten, dass nicht jeder zum selben Zeitpunkt dieselbe Reife besitzt. Einerseits nimmt bereits die Erziehung Einfluss auf den späteren Umgang mit finanziellen Angelegenheiten, andererseits verfügen manche von Natur aus über mehr Verständnis dafür als andere. Wichtig ist also, die Person zu kennen und ihre Bedürfnisse zu verstehen, um sie optimal unterstützen zu können.
Obwohl die nächste Generation schon von Kindertagen an durch die Erziehung geprägt werden kann, finden im Durchschnitt beide Faktoren im Alter von Anfang bis Ende 20 ihre Erfüllung, können jedoch von Fall zu Fall variieren.
Genauso wie die Wahl des Zeitpunktes erfolgt auch die Gestaltung des Prozesses vollkommen individuell – grundlegender Ausgangspunkt ist jedoch immer das Gespräch mit dem Vermögensinhaber, also der NowGen. In diesem Gespräch erfassen wir die aktuelle Situation und erörtern, welche Ziele, Werte und Verantwortlichkeiten für die Zukunft angestrebt werden und ob bereits erste Schritte eingeleitet wurden. Dabei spielen die oben genannten Bedenken eine große Rolle, damit wir diese effektiv adressieren können. Zuletzt klären wir die Frage, welche Form der Unterstützung durch das Family Office gewünscht wird. Während manche eine enge Begleitung und Anleitung bevorzugen, nutzen andere die zur Verfügung stehende Expertise lieber zur gelegentlichen Reflexion und als Sicherheitsnetz ihrer eigenen Planung.
Sind die zuvor genannten Punkte geklärt, folgt ein tiefgreifender Austausch mit der nachfolgenden Generation zu denselben Fragen und Anliegen. Daraus ermitteln wir wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die in offener Kommunikation aller Beteiligten angesprochen werden können. Dieser Zeitpunkt markiert einen besonderen Meilenstein im Prozess, denn er legt die Weichen für die zukünftige Vermögenshandhabung und das weitere Vorgehen fest. Da dabei viele Emotionen, Erwartungen und Ängste aufeinandertreffen, kann das Family Office als Mediator dienen und Konfliktpotenziale nachhaltig reduzieren. Als dritte Instanz gilt unsere Aufgabe vor allem dem Vermögenserhalt, was uns zu neutralen Partnern beider Seiten macht.
Im Ergebnis entsteht ein Plan, der die schrittweise Übernahme vermögensbezogener Verantwortung festlegt. Das kann zum Beispiel bedeuten, die NextGen zunächst am regelmäßigen Dialog mit dem Family Office und weiteren Partnern wie Steuerberatern oder Anwälten zu beteiligen. So erhalten sie einen ersten Einblick und bauen nach und nach das Verständnis für Anlageklassen und Strategien auf. Zusätzlich kann die Nachfolgegeneration auf Wunsch ein Praktikum bei uns absolvieren, über das wir sie in verschiedenen Bereichen wie liquide Anlagen, Immobilien oder Private Equity schulen. Darauf aufbauend können ansteigend Aufgaben und Investmententscheidungen übergeben und professionell begleitet werden.
Zuletzt stellen wir als Family Office gerne den Kontakt zu Menschen her, die sich in derselben Situation befinden oder diese bereits abgeschlossen haben. Auf diese Weise können sowohl Vermögensträger als auch -nachfolger sich miteinander vernetzen und Erfahrungen und Erkenntnisse ihrer persönlichen Entwicklung teilen.
Wie lange der Prozess vom ersten Anstoß bis zur vollständigen Übernahme dauert, ist variabel und von vielen Faktoren abhängig. Während einige nur wenige Monate dafür benötigen, ist für andere eine Zeitspanne mehrerer Jahre nicht ungewöhnlich.
Was das Family Office für die Vermögensnachfolge zu einem wertvollen Partner macht, sind vor allem seine Neutralität, Expertise und Erfahrung. Mit einem klaren Fokus auf den Erhalt und die strategische Verwaltung des Familienbesitzes ist es eng mit den Werten und Entscheidungsrichtlinien der Inhaber vertraut. Gleichzeitig ist es in der Lage, neue Impulse der nächsten Generation effizient aufzunehmen und zu implementieren.
Der Prozess der Vermögensnachfolge ist sowohl für die NowGen, die über viele Jahre hinweg den Familienbesitz aufgebaut hat, als auch für die NextGen, die den hohen Erwartungen gerecht werden muss, ein emotionales und komplexes Unterfangen. Dennoch erleben wir immer häufiger, dass der offene Austausch zwischen den Generationen zu wertvollen Erkenntnissen und Ideen auf beiden Seiten führt, die frische Perspektiven eröffnen.
Deshalb begrüßen wir die Initiative unserer Mandanten, ihre Nachkommen frühzeitig in die Vermögensstruktur einzubinden. Durch individuelle Beratungsgespräche, strukturierte Planungen und praxisnahe Schulungen unterstützen wir den schrittweisen Übergang und sorgen dafür, dass beide Generationen ihre Ziele gemeinsam erreichen können.
Über den Autor
Christian Neuhaus
Christian Neuhaus ist einer der Gründer von FINVIA.
Nach ersten beruflichen Erfahrungen bei der UBS Sauerborn, wo er Mitglied des Investmentkomitees war, wechselte der diplomierte Kaufmann 2011 gemeinsam mit einigen der heutigen FINVIA-Gründer zur HQ Trust GmbH, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt. Hier beriet er bis 2016 komplexe Großvermögen zur Vermögensstrukturierung. Anschließend war er am Aufbau des digitalen Vermögensverwalters LIQID beteiligt – einem Beteiligungsunternehmen der HQ Trust GmbH, zu der er schließlich zurückkehrte, um die Digitalstrategie mit zu entwickeln.