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„Die Weinregionen müssen sich an das Klima anpassen“

16.1.2024

Herr Berghaus hat seine Leidenschaft für Wein zum Beruf gemacht. Dabei mochte er bis zu seinem 18. Lebensjahr den Rebensaft eigentlich nicht sonderlich. Die Idee zu diesem Geschäftsmodell hatte der gebürtige Brite, als er selbst in Wein investieren wollte, aber keinen Anbieter in Deutschland fand.

Herr Berghaus, was haben Sie sich zuletzt geleistet?

Ich habe mir Anfang des Jahres einen Verlobungsring für meine Freundin geleistet. Wir werden nächstes Jahr heiraten. Außerdem leisten wir uns an unserem Jahrestag immer eine exzellente Flasche Wein. Dieses Jahr haben wir uns einen Rotwein aus dem Jahrgang 2000 von der Domaine Anne Gros aus dem Burgund gegönnt. Das ist meine persönliche Lieblingsregion. Wir beide lieben guten Wein und sitzen gerne mal vor einem Glas und analysieren gemeinsam den Geschmack, die Farbe und die Entwicklung des Weins.

Wo haben Sie sich kennengelernt? Etwa auf einer Weinprobe?

Nicht ganz. Wir haben uns auf einer Wanderung mit Freunden am Rhein entlang von Köln aus in Richtung Düsseldorf kennengelernt. Ein gemeinsamer Freund hat sie eingeladen. Am Abend hatte ich dann tatsächlich eine Weinprobe für den Freundeskreis geplant. Sie ist dann dazugekommen.

Woher kommt Ihr Interesse an Wein? Stammen Sie aus einer Winzerfamilie?

Nein, aber vor zwei Generationen hat ein Verwandter von mir in eine Winzerfamilie in Frankreich eingeheiratet. Das Weingut haben sie zwar schon längst verkauft, aber es gibt noch eine emotionale Verbindung in diese Region. Unabhängig davon gab es in meiner Familie schon immer eine starke Affinität zu Wein. Wir haben unseren Urlaub gerne in schönen Weinregionen verbracht, in Frankreich, Italien oder in Georgien, wo der Weinbau ursprünglich herkommt.

Und da ist der Funke auf Sie übergesprungen?

Nein, nicht direkt. Ich durfte natürlich auch mal Wein probieren. Bis ich 18 war konnte ich mich aber ehrlich gesagt nicht besonders dafür begeistern.

Was ist dann passiert?

Wir hatten einen Kochkreis mit Freunden aus der Nachbarschaft. Dort haben wir Gerichte aus verschiedenen Ländern gekocht. Ich hatte die Idee, dass wir doch auch Weine aus den jeweiligen Ländern probieren könnten. Ich fand es total spannend, Wein aus exotischen Regionen wie Marokko zu probieren und zu schauen, wie sie sich von den italienischen oder französischen Weinen unterscheiden. Diese Entdeckungsreisen weckten mein Interesse und ich fing an, mich immer mehr mit dem Thema Wein zu beschäftigen.

Wein trinken ist das eine, in Wein investieren das andere. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Geschäftsmodell mit Wein-Investitionen aufzuziehen?

Eigentlich wollte ich mein eigenes Weindepot eröffnen. Ich bin in Großbritannien geboren und aufgewachsen. Dort haben solche Investitionen eine lange Tradition. Ein Verwandter investiert seit vielen Jahrzehnten in Wein und hat mich für diese Anlageform begeistert. Ich habe dann in Deutschland nach einem Anbieter gesucht, aber keinen gefunden. Der persönliche “Need” hat uns also zur Gründung bewegt.

Warum haben Sie sich keinen britischen Anbieter gesucht?

Es war gerade die Zeit des Brexits. Damals gab es viele Hürden, insbesondere bei der Logistik. Außerdem wollte ich wegen des Währungsrisikos nicht in britische Pfund investieren.

Können Sie mir das Geschäftsmodell erklären? Sie kaufen Wein, aber nicht für den Konsum, richtig?

Das ist richtig. Es gibt Weine, die im Laufe der Zeit einen hohen Wertzuwachs haben. Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren können Renditen zwischen acht und zehn Prozent pro Jahr durchaus möglich sein. Mit dieser Entwicklung ist der gehobene Weinmarkt in den letzten Jahrzehnten gewachsen.

Warum ist die Gewinnspanne so hoch?

Das Angebot ist limitiert. Pro Jahrgang wird nur eine begrenzte Anzahl Flaschen abgefüllt. Im Laufe der Zeit nimmt sie weiter ab, weil viele Weine konsumiert werden. Gleichzeitig reifen die Weine weiter und gewinnen so an Qualität.

Auf welche Kriterien achten Sie bei der Zusammenstellung der Portfolios?

Die Portfolios unserer Kunden bestehen vor allem aus Weinen aus vier Regionen: Burgund, Champagne, Bordeaux und Toskana. Die Weine aus diesen Regionen sind seit vielen Jahrzehnten auf dem Weltmarkt etabliert und bekannt. Wir haben aber auch Weine aus dem Piemont und von ausgesuchten Weingütern in Spanien und den USA in den Depots. Insgesamt finden sich Weine von 50 bis 60 Gütern, die stark nachgefragt werden und bei denen wir historisch einen hohen Wertzuwachs beobachten konnten, in den Portfolios wieder. Im Durchschnitt investieren unsere Kunden etwa 35.000 Euro für ein Portfolio. Wir haben aber auch Kunden, die 5.000 oder über 100.000 Euro investieren.

Das klingt nicht gerade nach einer Raketenwissenschaft. Theoretisch könnte ich die Weine doch selbst einkaufen und bei mir im Keller lagern!

Wenn Sie das Ganze als professionelles Investment aufziehen möchten, ist es leider doch nicht so einfach. Es fängt damit an, dass Sie als nicht-gewerblicher Käufer die Mehrwertsteuer bezahlen müssen. Damit haben Sie einen Liquiditätsnachteil. Wir kaufen den Wein zum Nettopreis und lagern ihn steuerfrei im Zollfreilager in Genf. Die Mehrwertsteuer fällt erst beim Endverbraucher an, der den Wein trinkt. Im Zollfreilager kann der Wein außerdem unter idealen klimatischen Bedingungen reifen. Bei der Lagerung in Ihrem Keller können Sie das nicht garantieren. Es gibt natürlich auch Käufer, die private Bestände kaufen. Wenn Sie ihn aber auf der Weinbörse oder bei den großen Versteigerungen verkaufen möchten, müssen Sie nachweisen, dass Sie ihn optimal gelagert haben, um einen maximalen Erlös zu generieren. Davon abgesehen ist der Weinmarkt sehr verschlossen. Sie können nicht einfach bei den begehrten Weingütern vorfahren und ein paar Kisten kaufen. Die Weine werden teils schon verkauft, bevor sie überhaupt abgefüllt wurden.

Was haben Ihre Eltern dazu gesagt?

Sie haben das total begrüßt. Sie haben sich gefreut, dass ich meiner Leidenschaft nachgehe. Ich glaube, da sind alle Eltern glücklich.

Hatten Sie auch andere Zukunftspläne?

Nein. Während meines BWL-Studiums habe ich mich zwar auch in anderen Branchen umgeschaut – ich habe zum Beispiel ein Praktikum in Singapur in der Public-Relations-Abteilung eines Automobilkonzerns gemacht – aber auch dort habe ich mich in meiner freien Zeit gerne mit Wein beschäftigt. Singapur hat eine florierende Gastronomie- und Weinszene – das war ein sehr interessanter Einblick in einen ganz anderen Konsumentenmarkt.

Singapur ist nun aber nicht gerade als Weinanbaugebiet bekannt.

Das nicht, aber es gibt viele vermögende Menschen, die gerne hochwertigen Wein trinken. Ich bin dann irgendwann bei den Wein-Veranstaltungen in den Private Members Clubs gelandet. Das sind private Clubs, in denen sich Gleichgesinnte treffen und sich zu bestimmten Themen austauschen.

Wo sehen Sie die Zukunft des Weines? Durch den Klimawandel können bestimmte Rebsorten nicht mehr angebaut werden. Zum Beispiel sieht es für den Rheingauer Riesling nicht gut aus.

Das ist leider so. Die klimatischen Veränderungen führen zu weniger Erträgen und einer sich verändernden Stilistik. Im Burgund kommt es im Sommer häufiger zu Hagelstürmen, die dann einen Teil der Ernte zerstören. Oder es gibt Spätfrost im April, der die Blüte verhindert oder einschränkt. Es gibt aber auch sehr heiße Jahre, in denen die Trauben verbrennen können. Die Weinregionen müssen sich an das Klima anpassen. Manche Winzer betreiben gezieltes Canopy Management, indem sie das Laub nicht oder kaum beschneiden, damit es Schatten spenden kann. In Bordeaux sind auch neue Rebsorten zugelassen, wie der Touriga Nacional. Das ist eine Rebsorte aus Portugal, die sehr gut mit Hitze und Trockenheit umgehen kann.

Mittlerweile wird ja sogar in Skandinavien Wein angebaut. Ist das die Zukunft?

Es ist natürlich interessant zu sehen, wo die Reise hingeht. In Südengland gibt es inzwischen auch sehr guten Schaumwein, der geschmacklich mit einem Champagner locker mithalten kann. In Kanada ist die Region Niagara Peninsula schon seit längerer Zeit für ihren Eiswein bekannt. Ich habe auch schon einige sehr gute Pinot Noirs und Weißweine aus Kanada getrunken. Aber natürlich sind diese so genannten Cool Climate Weine noch nicht so bekannt. Das wird sich in der Zukunft vielleicht ändern. Der nördlichste Weinberg in Deutschland liegt übrigens in Keitum auf Sylt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person:

Tristan A. Berghaus ist geschäftsführender Gesellschafter von Berghaus & Cie. Das Unternehmen hat sich auf Wein als Investment spezialisiert. Berghaus & Cie. kreiert für Ihre Kunden Weinportfolios, bestehend aus Weinen, die eine hohe Rendite versprechen. Diese lagern sie steuerfrei im Genfer Zollfreihafen ein. Auf Wunsch übernehmen sie auch den Verkauf. Die Kunden sind Privatpersonen, Family Offices oder institutionelle Anleger, die eine Ergänzung für ihr Portfolio suchen.

„Die Weinregionen müssen sich an das Klima anpassen“

Interviews

„Die Weinregionen müssen sich an das Klima anpassen“

16.1.2024

Sabine Philipp

Berghaus & Cie. ermöglicht es Anlegern, in Wein zu investieren. Im Interview erzählt Tristan A. Berghaus, was es mit diesem Geschäftsmodell auf sich hat und wo er die Zukunft des Weinbaus sieht.

Herr Berghaus hat seine Leidenschaft für Wein zum Beruf gemacht. Dabei mochte er bis zu seinem 18. Lebensjahr den Rebensaft eigentlich nicht sonderlich. Die Idee zu diesem Geschäftsmodell hatte der gebürtige Brite, als er selbst in Wein investieren wollte, aber keinen Anbieter in Deutschland fand.

Herr Berghaus, was haben Sie sich zuletzt geleistet?

Ich habe mir Anfang des Jahres einen Verlobungsring für meine Freundin geleistet. Wir werden nächstes Jahr heiraten. Außerdem leisten wir uns an unserem Jahrestag immer eine exzellente Flasche Wein. Dieses Jahr haben wir uns einen Rotwein aus dem Jahrgang 2000 von der Domaine Anne Gros aus dem Burgund gegönnt. Das ist meine persönliche Lieblingsregion. Wir beide lieben guten Wein und sitzen gerne mal vor einem Glas und analysieren gemeinsam den Geschmack, die Farbe und die Entwicklung des Weins.

Wo haben Sie sich kennengelernt? Etwa auf einer Weinprobe?

Nicht ganz. Wir haben uns auf einer Wanderung mit Freunden am Rhein entlang von Köln aus in Richtung Düsseldorf kennengelernt. Ein gemeinsamer Freund hat sie eingeladen. Am Abend hatte ich dann tatsächlich eine Weinprobe für den Freundeskreis geplant. Sie ist dann dazugekommen.

Woher kommt Ihr Interesse an Wein? Stammen Sie aus einer Winzerfamilie?

Nein, aber vor zwei Generationen hat ein Verwandter von mir in eine Winzerfamilie in Frankreich eingeheiratet. Das Weingut haben sie zwar schon längst verkauft, aber es gibt noch eine emotionale Verbindung in diese Region. Unabhängig davon gab es in meiner Familie schon immer eine starke Affinität zu Wein. Wir haben unseren Urlaub gerne in schönen Weinregionen verbracht, in Frankreich, Italien oder in Georgien, wo der Weinbau ursprünglich herkommt.

Und da ist der Funke auf Sie übergesprungen?

Nein, nicht direkt. Ich durfte natürlich auch mal Wein probieren. Bis ich 18 war konnte ich mich aber ehrlich gesagt nicht besonders dafür begeistern.

Was ist dann passiert?

Wir hatten einen Kochkreis mit Freunden aus der Nachbarschaft. Dort haben wir Gerichte aus verschiedenen Ländern gekocht. Ich hatte die Idee, dass wir doch auch Weine aus den jeweiligen Ländern probieren könnten. Ich fand es total spannend, Wein aus exotischen Regionen wie Marokko zu probieren und zu schauen, wie sie sich von den italienischen oder französischen Weinen unterscheiden. Diese Entdeckungsreisen weckten mein Interesse und ich fing an, mich immer mehr mit dem Thema Wein zu beschäftigen.

Wein trinken ist das eine, in Wein investieren das andere. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Geschäftsmodell mit Wein-Investitionen aufzuziehen?

Eigentlich wollte ich mein eigenes Weindepot eröffnen. Ich bin in Großbritannien geboren und aufgewachsen. Dort haben solche Investitionen eine lange Tradition. Ein Verwandter investiert seit vielen Jahrzehnten in Wein und hat mich für diese Anlageform begeistert. Ich habe dann in Deutschland nach einem Anbieter gesucht, aber keinen gefunden. Der persönliche “Need” hat uns also zur Gründung bewegt.

Warum haben Sie sich keinen britischen Anbieter gesucht?

Es war gerade die Zeit des Brexits. Damals gab es viele Hürden, insbesondere bei der Logistik. Außerdem wollte ich wegen des Währungsrisikos nicht in britische Pfund investieren.

Können Sie mir das Geschäftsmodell erklären? Sie kaufen Wein, aber nicht für den Konsum, richtig?

Das ist richtig. Es gibt Weine, die im Laufe der Zeit einen hohen Wertzuwachs haben. Bei einem Anlagehorizont von zehn Jahren können Renditen zwischen acht und zehn Prozent pro Jahr durchaus möglich sein. Mit dieser Entwicklung ist der gehobene Weinmarkt in den letzten Jahrzehnten gewachsen.

Warum ist die Gewinnspanne so hoch?

Das Angebot ist limitiert. Pro Jahrgang wird nur eine begrenzte Anzahl Flaschen abgefüllt. Im Laufe der Zeit nimmt sie weiter ab, weil viele Weine konsumiert werden. Gleichzeitig reifen die Weine weiter und gewinnen so an Qualität.

Auf welche Kriterien achten Sie bei der Zusammenstellung der Portfolios?

Die Portfolios unserer Kunden bestehen vor allem aus Weinen aus vier Regionen: Burgund, Champagne, Bordeaux und Toskana. Die Weine aus diesen Regionen sind seit vielen Jahrzehnten auf dem Weltmarkt etabliert und bekannt. Wir haben aber auch Weine aus dem Piemont und von ausgesuchten Weingütern in Spanien und den USA in den Depots. Insgesamt finden sich Weine von 50 bis 60 Gütern, die stark nachgefragt werden und bei denen wir historisch einen hohen Wertzuwachs beobachten konnten, in den Portfolios wieder. Im Durchschnitt investieren unsere Kunden etwa 35.000 Euro für ein Portfolio. Wir haben aber auch Kunden, die 5.000 oder über 100.000 Euro investieren.

Das klingt nicht gerade nach einer Raketenwissenschaft. Theoretisch könnte ich die Weine doch selbst einkaufen und bei mir im Keller lagern!

Wenn Sie das Ganze als professionelles Investment aufziehen möchten, ist es leider doch nicht so einfach. Es fängt damit an, dass Sie als nicht-gewerblicher Käufer die Mehrwertsteuer bezahlen müssen. Damit haben Sie einen Liquiditätsnachteil. Wir kaufen den Wein zum Nettopreis und lagern ihn steuerfrei im Zollfreilager in Genf. Die Mehrwertsteuer fällt erst beim Endverbraucher an, der den Wein trinkt. Im Zollfreilager kann der Wein außerdem unter idealen klimatischen Bedingungen reifen. Bei der Lagerung in Ihrem Keller können Sie das nicht garantieren. Es gibt natürlich auch Käufer, die private Bestände kaufen. Wenn Sie ihn aber auf der Weinbörse oder bei den großen Versteigerungen verkaufen möchten, müssen Sie nachweisen, dass Sie ihn optimal gelagert haben, um einen maximalen Erlös zu generieren. Davon abgesehen ist der Weinmarkt sehr verschlossen. Sie können nicht einfach bei den begehrten Weingütern vorfahren und ein paar Kisten kaufen. Die Weine werden teils schon verkauft, bevor sie überhaupt abgefüllt wurden.

Was haben Ihre Eltern dazu gesagt?

Sie haben das total begrüßt. Sie haben sich gefreut, dass ich meiner Leidenschaft nachgehe. Ich glaube, da sind alle Eltern glücklich.

Hatten Sie auch andere Zukunftspläne?

Nein. Während meines BWL-Studiums habe ich mich zwar auch in anderen Branchen umgeschaut – ich habe zum Beispiel ein Praktikum in Singapur in der Public-Relations-Abteilung eines Automobilkonzerns gemacht – aber auch dort habe ich mich in meiner freien Zeit gerne mit Wein beschäftigt. Singapur hat eine florierende Gastronomie- und Weinszene – das war ein sehr interessanter Einblick in einen ganz anderen Konsumentenmarkt.

Singapur ist nun aber nicht gerade als Weinanbaugebiet bekannt.

Das nicht, aber es gibt viele vermögende Menschen, die gerne hochwertigen Wein trinken. Ich bin dann irgendwann bei den Wein-Veranstaltungen in den Private Members Clubs gelandet. Das sind private Clubs, in denen sich Gleichgesinnte treffen und sich zu bestimmten Themen austauschen.

Wo sehen Sie die Zukunft des Weines? Durch den Klimawandel können bestimmte Rebsorten nicht mehr angebaut werden. Zum Beispiel sieht es für den Rheingauer Riesling nicht gut aus.

Das ist leider so. Die klimatischen Veränderungen führen zu weniger Erträgen und einer sich verändernden Stilistik. Im Burgund kommt es im Sommer häufiger zu Hagelstürmen, die dann einen Teil der Ernte zerstören. Oder es gibt Spätfrost im April, der die Blüte verhindert oder einschränkt. Es gibt aber auch sehr heiße Jahre, in denen die Trauben verbrennen können. Die Weinregionen müssen sich an das Klima anpassen. Manche Winzer betreiben gezieltes Canopy Management, indem sie das Laub nicht oder kaum beschneiden, damit es Schatten spenden kann. In Bordeaux sind auch neue Rebsorten zugelassen, wie der Touriga Nacional. Das ist eine Rebsorte aus Portugal, die sehr gut mit Hitze und Trockenheit umgehen kann.

Mittlerweile wird ja sogar in Skandinavien Wein angebaut. Ist das die Zukunft?

Es ist natürlich interessant zu sehen, wo die Reise hingeht. In Südengland gibt es inzwischen auch sehr guten Schaumwein, der geschmacklich mit einem Champagner locker mithalten kann. In Kanada ist die Region Niagara Peninsula schon seit längerer Zeit für ihren Eiswein bekannt. Ich habe auch schon einige sehr gute Pinot Noirs und Weißweine aus Kanada getrunken. Aber natürlich sind diese so genannten Cool Climate Weine noch nicht so bekannt. Das wird sich in der Zukunft vielleicht ändern. Der nördlichste Weinberg in Deutschland liegt übrigens in Keitum auf Sylt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person:

Tristan A. Berghaus ist geschäftsführender Gesellschafter von Berghaus & Cie. Das Unternehmen hat sich auf Wein als Investment spezialisiert. Berghaus & Cie. kreiert für Ihre Kunden Weinportfolios, bestehend aus Weinen, die eine hohe Rendite versprechen. Diese lagern sie steuerfrei im Genfer Zollfreihafen ein. Auf Wunsch übernehmen sie auch den Verkauf. Die Kunden sind Privatpersonen, Family Offices oder institutionelle Anleger, die eine Ergänzung für ihr Portfolio suchen.

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Über den Autor

Sabine Philipp

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