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Josef Brunner zählt zu den erfolgreichsten Startup-Gründern Deutschlands. Bereits mit 16 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen und kann bis heute auf mehrere erfolgreiche Exits zurückblicken. Dazu gehören die Verkäufe von „JouleX“ für 107 Millionen US-Dollar und der Verkauf von „Relayr“ für 300 Millionen US-Dollar. Heute ist er als engagierter Business Angel, Autor und Mentor aktiv und gründete 2024 mit „Nutri United“ ein neues Unternehmen, um die Lebensmittelbranche grundlegend zu transformieren.
Ich würde mich selbst als stolzen Bäckerssohn und Unternehmer vorstellen, der mit vollem Herzen und mit ganz viel Herzblut bei der Sache ist.
Da gibt es mehrere Personen. Der erste ist Tom Noonan, der mir in unserer Zeit bei JouleX viel über das Thema Unternehmenskultur beigebracht hat. Eine weitere Person ist John Chambers, der Cisco als langjähriger CEO zum wertvollsten Unternehmen der Welt geführt hat und mich lehrte, wie wichtig es ist, als CEO immer auf seine Mitarbeiter zu achten und für sie da zu sein. Die dritte Person ist Henry Kravis, der Mitgründer des Finanzinvestors KKR. Er hat mir aufgezeigt, dass man bis ins hohe Alter aktiv sein kann und wie man für das, was man gerne tut, täglich aufs Neue brennt.
Wie jeder Mensch habe auch ich in meiner Karriere schon Fehler gemacht. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Meine prägendsten Fehler sind jedoch immer dann entstanden, wenn ich gegen mein Bauchgefühl gehandelt habe. Wir denken oft, weil wir Daten sammeln, dass wir schlauer sind als unser Bauchgefühl. Das halte ich für Unsinn. Deshalb verlasse ich mich stark auf mein Bauchgefühl. Das macht es oft wesentlich einfacher und unkomplizierter. Denn in der Regel spüre ich sehr schnell, ob Menschen, Projekte, Partner oder Ähnliches zu mir passen oder nicht.
Das war sehr früh, da mein Vater seine Bäckerei aufgeben musste, als ich 16 Jahre alt war. Dadurch verloren meine Eltern ihr Haus und wir standen vor dem Nichts. In so einer Situation beginnt man schnell sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Zwar nicht bis ins kleinste Detail und mit allen Facetten, aber Geld und das Thema Finanzen waren ein Antrieb, warum ich mich damals so früh für eine unternehmerische Laufbahn entschieden habe.
Ich finde die wichtigste Anlageklasse als Unternehmer ist das unternehmerische Kapital. Das wird bei uns in Deutschland oft unterschätzt. Die Amerikaner haben deutlich mehr Vermögen als wir Europäer, weil sie einen großen Teil ihres Vermögens in das Unternehmertum reinvestieren. Viele Deutsche parken ihr Geld lieber bei der Bank. Das kann ich menschlich nachvollziehen. Volkswirtschaftlich ist das aber nicht gewinnbringend. Daher ist die Assetklasse, die mich am meisten interessiert, das unternehmerische Kapital.
Wenn ich an den Begriff Vermögen denke, denke ich nicht automatisch an das finanzielle Vermögen, sondern an all das, was ich mir selbst aufgebaut habe. Wenn ich heutzutage nochmal bei null starten müsste, dann würde mich nichts aufhalten, morgen ein neues Unternehmen zu gründen. Ich habe in meiner Karriere so viel lernen dürfen und ein belastbares Netzwerk aufgebaut. Das kann man nicht so leicht zerstören. Diesen Aspekt unterschätzen viele, denn hier in Deutschland sind wir oft nicht mutig genug. Für mich ist das wahre Vermögen die Fähigkeit, aus Ideen tragfähige Unternehmen zu bauen und keine bestimmte Zahl auf dem Konto.
Ich wünsche mir, dass wir in unserer Gesellschaft aufhören, in Lagern und Blasen zu leben und zu denken. Wir sollten Menschen, die anders denken und kreative Ideen entwickeln, nicht vorverurteilen und ihnen Steine in den Weg legen, sondern zuhören und mit ihnen austauschen.
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Josef Brunner, einer der erfolgreichsten Startup-Gründer Deutschlands, spricht über die Bedeutung von unternehmerischem Kapital, Vorbilder und den Wert von Bauchgefühl.
Josef Brunner zählt zu den erfolgreichsten Startup-Gründern Deutschlands. Bereits mit 16 Jahren gründete er sein erstes Unternehmen und kann bis heute auf mehrere erfolgreiche Exits zurückblicken. Dazu gehören die Verkäufe von „JouleX“ für 107 Millionen US-Dollar und der Verkauf von „Relayr“ für 300 Millionen US-Dollar. Heute ist er als engagierter Business Angel, Autor und Mentor aktiv und gründete 2024 mit „Nutri United“ ein neues Unternehmen, um die Lebensmittelbranche grundlegend zu transformieren.
Ich würde mich selbst als stolzen Bäckerssohn und Unternehmer vorstellen, der mit vollem Herzen und mit ganz viel Herzblut bei der Sache ist.
Da gibt es mehrere Personen. Der erste ist Tom Noonan, der mir in unserer Zeit bei JouleX viel über das Thema Unternehmenskultur beigebracht hat. Eine weitere Person ist John Chambers, der Cisco als langjähriger CEO zum wertvollsten Unternehmen der Welt geführt hat und mich lehrte, wie wichtig es ist, als CEO immer auf seine Mitarbeiter zu achten und für sie da zu sein. Die dritte Person ist Henry Kravis, der Mitgründer des Finanzinvestors KKR. Er hat mir aufgezeigt, dass man bis ins hohe Alter aktiv sein kann und wie man für das, was man gerne tut, täglich aufs Neue brennt.
Wie jeder Mensch habe auch ich in meiner Karriere schon Fehler gemacht. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Meine prägendsten Fehler sind jedoch immer dann entstanden, wenn ich gegen mein Bauchgefühl gehandelt habe. Wir denken oft, weil wir Daten sammeln, dass wir schlauer sind als unser Bauchgefühl. Das halte ich für Unsinn. Deshalb verlasse ich mich stark auf mein Bauchgefühl. Das macht es oft wesentlich einfacher und unkomplizierter. Denn in der Regel spüre ich sehr schnell, ob Menschen, Projekte, Partner oder Ähnliches zu mir passen oder nicht.
Das war sehr früh, da mein Vater seine Bäckerei aufgeben musste, als ich 16 Jahre alt war. Dadurch verloren meine Eltern ihr Haus und wir standen vor dem Nichts. In so einer Situation beginnt man schnell sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Zwar nicht bis ins kleinste Detail und mit allen Facetten, aber Geld und das Thema Finanzen waren ein Antrieb, warum ich mich damals so früh für eine unternehmerische Laufbahn entschieden habe.
Ich finde die wichtigste Anlageklasse als Unternehmer ist das unternehmerische Kapital. Das wird bei uns in Deutschland oft unterschätzt. Die Amerikaner haben deutlich mehr Vermögen als wir Europäer, weil sie einen großen Teil ihres Vermögens in das Unternehmertum reinvestieren. Viele Deutsche parken ihr Geld lieber bei der Bank. Das kann ich menschlich nachvollziehen. Volkswirtschaftlich ist das aber nicht gewinnbringend. Daher ist die Assetklasse, die mich am meisten interessiert, das unternehmerische Kapital.
Wenn ich an den Begriff Vermögen denke, denke ich nicht automatisch an das finanzielle Vermögen, sondern an all das, was ich mir selbst aufgebaut habe. Wenn ich heutzutage nochmal bei null starten müsste, dann würde mich nichts aufhalten, morgen ein neues Unternehmen zu gründen. Ich habe in meiner Karriere so viel lernen dürfen und ein belastbares Netzwerk aufgebaut. Das kann man nicht so leicht zerstören. Diesen Aspekt unterschätzen viele, denn hier in Deutschland sind wir oft nicht mutig genug. Für mich ist das wahre Vermögen die Fähigkeit, aus Ideen tragfähige Unternehmen zu bauen und keine bestimmte Zahl auf dem Konto.
Ich wünsche mir, dass wir in unserer Gesellschaft aufhören, in Lagern und Blasen zu leben und zu denken. Wir sollten Menschen, die anders denken und kreative Ideen entwickeln, nicht vorverurteilen und ihnen Steine in den Weg legen, sondern zuhören und mit ihnen austauschen.
Über den Autor
Jonas Mückl