Alternative Investments
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Podcast
Wer nach lukrativen Anlagemöglichkeiten sucht, wird an Private Equity kaum vorbeikommen. Mit einer Gesamtlaufzeit von zehn bis zwölf Jahren und einer Investitionsperiode von meist drei bis sechs Jahren spielten diese geschlossenen Fonds in der Vergangenheit vor allem im Vergleich zu Aktien attraktivere Renditen ein.
Das Konzept: Der Fonds investiert in Unternehmen verschiedener Stadien – vom Start-up bis hin zur etablierten Marke – und entwickelt diese gewinnbringend weiter, sodass Kapitalgeber bereits nach vier bis fünf Jahren mit Ausschüttungen rechnen können.
Das Besondere am Private-Equity-Bereich ist seine Illiquidität. Durch die Kapitalbindung über eine längere Zeitperiode ist er resistent gegen „Panikverkäufe“ und verfügt somit über eine erhöhte Krisentoleranz. Daher dient er als Teil der „Alternative Investments“ vor allem zur Stabilisierung des Gesamtportfolios sowie seinem Schutz vor Volatilität.
Doch es ist Vorsicht geboten: Locken diese Anlagen mit einer höheren Gewinnspanne, geht damit auch ein gesteigertes Risiko einher, denn ob die Investition sich lohnt, zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Am Ende profitiert, wer in der Lage ist, wirklich hochwertige Fonds von anderen zu unterscheiden. Eine Herausforderung, die Anleger nicht selten davon abschreckt, es zu versuchen.
Wie also ist ein Private-Equity-Fonds richtig zu beurteilen und worauf sollten Sie achten, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können? Diese Frage möchten wir Ihnen im Folgenden beantworten. Vorweg: Zur Evaluierung betrachten wir die generelle Organisation, das Management Team sowie die angestrebte Strategie.
Sprechen wir vom Fondsmanager, beschreibt der Begriff nicht nur eine einzelne Person. Vielmehr steht hinter jedem Investitionsangebot ein Team, das mit dessen Organisation betraut ist. Um ein zuverlässiges Urteil über die Qualität des Fonds treffen zu können, sind es zunächst diese dafür verantwortlichen Personen, die es zu evaluieren gilt. Dabei ist die Spannbreite zwischen erfahrenen und unerfahrenen Anbietern genauso weit wie die zwischen heimischen und internationalen. Selbst die Anzahl der Beteiligten kann Aufschluss geben, denn größere Teams lassen zunächst auf mehr Expertise und Erfahrung schließen.
Der Track Record eröffnet wertvolle Informationen darüber, wie gewinnbringend das Fondsmanagement in der Vergangenheit investiert hat und liefert Daten über seine Erfolgsbilanz. Dabei sollte allerdings auch beachtet werden, wie lange dieser Anbieter bereits am Markt agiert.
Nicht selten kommt es vor, dass neue Manager sich schnell einen hervorragenden Ruf verdienen und ältere scheinbar out performen. Dieser Umstand ist als „Survivorship Bias“ bekannt, denn es findet eine gezielte Erfolgsbetrachtung statt. Statt sich auf wenige Errungenschaften zu fokussieren, ist es ratsamer, sich auf etablierte Gesellschaften zu verlassen, die über verschiedene Wirtschafts- und Kapitalmarktzyklen hinweg eine konsistente Performance erzielen.
Der Track Record sollte nicht nur allgemeine Meilensteine offenlegen, sondern auch die Hintergründe erfolgreicher Investitionen: Welche Strategien wurden verfolgt, welche Unternehmen begünstigt? Wie genau sahen die Rahmen- und Marktbedingungen aus und wie wurden Herausforderungen bewältigt? Zum einen gilt es herauszufinden, als wie leistungsstark das Fondsmanagement anzusehen ist, zum anderen, inwiefern es in der Lage ist, mit einem wechselhaften Markt umzugehen.
Basierend auf dem Track Record sollten Sie auch hinterfragen, welche Personen welche Investitionen getätigt haben. Faustregel ist: Je breiter die Performance verteilt ist, desto besser. Andernfalls entsteht ein „Key Man Risk“ – die Abhängigkeit des Erfolges von einem einzelnen Teammitglied. Sollte dieses sich entschließen, das Management zu verlassen, könnte das Auswirkungen auf die Leistung des gesamten Fonds haben. Ein Risiko, dass Sie als Anleger vermeiden sollten, mag es auch noch so unwahrscheinlich sein.
Konnten Sie erste Fragen beantworten, legen Sie Ihr Augenmerk auf die Aufstellung der Gesellschaft und ihrer Mitglieder. Vielversprechend ist, wer nicht nur über einen guten Track Record, sondern auch über langjährige gemeinsame Historie verfügt und eine beständige Mitarbeiterstruktur ohne zu viel Fluktuation vorweisen kann. Zusätzlich spielt die Stabilität der Seniorebene genauso eine Rolle wie die Erfahrung jedes Beteiligten.
Ein Tipp: Da Private-Equity-Fonds über Laufzeiten mehrerer Jahre verfügen, sollte gerade bei älteren Gründern eine schlüssige Nachfolgeregelung vorliegen.
Abschließend lohnt sich ein Blick auf die operativen und Capital Market Teams. Diese spezialisierten Mitarbeiter fokussieren sich auf die operative Entwicklung in Zusammenarbeit mit den Management Teams, nehmen oftmals Board-Positionen ein oder gehen teilweise selbst ins Management. Die Capital Market Teams sind für die finanziellen Strukturen der Portfoliounternehmen verantwortlich. So haben zum Beispiel zu Beginn des Jahres 2022 einige das Hedging – eine Methode zur Verlustsicherung – für die Zinsen der Begünstigten des Fonds etabliert.
Private-Equity-Fonds sind sogenannte „Blind Pools“. Dies bedeutet, dass die Unternehmen, welche akquiriert werden, bei Kapitalzusage durch die Investoren noch nicht bekannt sind. Das Fondsmanagement erstellt ein völlig neues Portfolio. Hierbei sollte das Management in Unternehmen mit ähnlichen Charakteristiken investieren (z. B. ähnliche Branchen und Unternehmensgrößen). Bei der Prüfung sollte es somit abwägen, ob die Strategie der Vorgängerfonds weiter fortgeführt wird.
Möchten Sie im nächsten Schritt die Qualität eines Fonds ermitteln, betrachten Sie zunächst seine Anlagethese unter Berücksichtigung folgender Aspekte:
Zu prüfen ist, ob die Anlagethese mit den zu erwartenden Erfolgen kongruiert. Dafür ist es wichtig, sich genau mit regionalen und sektoralen Prognosen auseinanderzusetzen und zu untersuchen, ob diese mit jenen des Fonds übereinstimmen. Möchten Sie also zum Beispiel in eine Anlage mit Ziel amerikanischer Firmen im Bereich Venture Capital investieren, machen Sie sich mit deren politischen und wirtschaftlichen Hintergründen vertraut und betrachten Sie, inwiefern die angestrebte Wertsteigerung sinnvoll ist.
Ein weiterer Faktor, den Sie bei der Erstellung Ihres Portfolios unbedingt beachten sollten, ist dessen Diversifikation. Das heißt, haben Sie ansprechende Fonds gefunden, achten Sie bei der Allokation auf eine weitläufige Streuung in unterschiedliche Bereiche. Je größer diese Verteilung, desto geringer ist Ihr Verlustrisiko. Mögliche Kriterien sind:
Statt das gesamte Vermögen auf einen einzigen Fonds zu setzen, ist eher zu empfehlen, es auf verschiedene Assets und Strategien unterschiedlicher etablierter Anbieter zu verteilen. Sollte nun eines dieser Investments weniger Rendite einbringen, kann dieser Umstand von anderen aufgefangen werden, die nicht derselben Vorgehensweise folgen. Dachfonds können hier eine sinnvolle Anlagemöglichkeit für Investoren darstellen.
Die Verteilung über das Anlagejahr, auch Vintage genannt, geht eng mit der über das Management einher. Nicht selten ist der Erfolg einer Anlage davon abhängig, wann sie gezeichnet wurde – genauer: wie das politische und wirtschaftliche Umfeld der Laufzeit sich entwickelt. Auf diesen Bereich haben Anleger und Fondsmanager wenig Einfluss, doch kann das Risiko über die Nutzung mehrerer Vintages gesenkt werden.
Haben Sie Ihre Möglichkeiten entsprechend den zuvor genannten Punkten überprüft, werden Sie sich mit den politischen und wirtschaftlichen Perspektiven der Länder vertraut gemacht haben, dessen Unternehmen der Fonds begünstigt. Auch wenn Portfolio und Planung vielversprechend scheinen, achten Sie hier ebenfalls auf eine Streuung. Landesinterne Umstände lassen sich selten vorhersehen, sodass ein größeres Zielgebiet Sie nachhaltig absichert.
Zuletzt existieren im Private Equity zwei verschiedene Fondsarten, die Sie ebenfalls zur diversifizierten Allokation nutzen können. Während Primaries nach und nach ein völlig neues Portfolio aufbauen, handelt es sich bei Secondaries um Dachfonds, welche Anteile an bereits investierten Private-Equity-Fonds von Bestandsinvestoren erwerben oder in Zusammenarbeit mit den Primary-Fondsmanagern Teile der Portfolios in ein neues Vehikel übertragen, um dem Manager weitere Zeit für die Entwicklung der Portfoliounternehmen zu geben.
Obwohl die Faktoren der Fondsprüfung zunächst schlüssig erscheinen, erhalten einzelne Anleger selten die Transparenz, die eine gezielte Untersuchung erfordert. Gleichermaßen wissen viele nicht, wo genau sie mit ihrer Suche beginnen sollen und wie sie zuverlässige Angebote finden können. Aus diesen Gründen erfreuen sich Family Offices großer Beliebtheit. Durch ihre weitverzweigten Netzwerke sowie Informationen von Consultants, aus Datenbanken oder verwalteten Kundenportfolios verfügen sie über tiefgreifende Marktkenntnisse, die Einzelpersonen verwehrt bleiben. Da sie zudem mehrere Kunden betreuen und für sie die lukrativsten Anbieter heraussuchen, stehen sie in einem offeneren Kontaktverhältnis zu Fondsmanagern, die sich einen Platz im genannten Netzwerk erhoffen.
Da das Family Office einzig von der Zufriedenheit seiner Klientel abhängig und an keinerlei anderweitige Interessen gebunden ist, setzt es strenge Kriterien zur Prüfung möglicher Fonds und nimmt Anlegern so alle damit verbundenen Herausforderungen ab.
Zusammenfassend ist es ratsam, bei der qualitativen Beurteilung potenziell attraktiver Fonds nicht nur diesen an sich zu betrachten, sondern sich ein ganzheitliches Bild aller Faktoren zu erstellen. Wichtig ist: Treffen Sie keine Sympathie-Entscheidungen, sondern verlassen Sie sich ausschließlich auf die Faktenlage. Sollten Sie befürchten, selbst nicht über die Expertise oder Möglichkeiten zur genauen Prüfung zu verfügen, die Sie sich wünschen würden, nehmen Sie die Unterstützung darauf spezialisierter Anbieter wie Family Offices in Anspruch.
Letzten Endes ist es Ihr Vermögen – nutzen Sie also alle Optionen, die Sie zu einer Entscheidung führen, mit der Sie sich langfristig wohlfühlen.
Alternative Investments
Durch ihre hohen Renditen haben Private-Equity-Fonds sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht – entsprechend ist auch das Angebot gestiegen. Doch wie schaffen Sie es als Anleger, profitable Optionen von weniger lukrativen zu unterscheiden? Hier erfahren Sie, worauf Sie bei Fond und Manager achten müssen, um Ihr Vermögen sicher zu positionieren.
Wer nach lukrativen Anlagemöglichkeiten sucht, wird an Private Equity kaum vorbeikommen. Mit einer Gesamtlaufzeit von zehn bis zwölf Jahren und einer Investitionsperiode von meist drei bis sechs Jahren spielten diese geschlossenen Fonds in der Vergangenheit vor allem im Vergleich zu Aktien attraktivere Renditen ein.
Das Konzept: Der Fonds investiert in Unternehmen verschiedener Stadien – vom Start-up bis hin zur etablierten Marke – und entwickelt diese gewinnbringend weiter, sodass Kapitalgeber bereits nach vier bis fünf Jahren mit Ausschüttungen rechnen können.
Das Besondere am Private-Equity-Bereich ist seine Illiquidität. Durch die Kapitalbindung über eine längere Zeitperiode ist er resistent gegen „Panikverkäufe“ und verfügt somit über eine erhöhte Krisentoleranz. Daher dient er als Teil der „Alternative Investments“ vor allem zur Stabilisierung des Gesamtportfolios sowie seinem Schutz vor Volatilität.
Doch es ist Vorsicht geboten: Locken diese Anlagen mit einer höheren Gewinnspanne, geht damit auch ein gesteigertes Risiko einher, denn ob die Investition sich lohnt, zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Am Ende profitiert, wer in der Lage ist, wirklich hochwertige Fonds von anderen zu unterscheiden. Eine Herausforderung, die Anleger nicht selten davon abschreckt, es zu versuchen.
Wie also ist ein Private-Equity-Fonds richtig zu beurteilen und worauf sollten Sie achten, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können? Diese Frage möchten wir Ihnen im Folgenden beantworten. Vorweg: Zur Evaluierung betrachten wir die generelle Organisation, das Management Team sowie die angestrebte Strategie.
Sprechen wir vom Fondsmanager, beschreibt der Begriff nicht nur eine einzelne Person. Vielmehr steht hinter jedem Investitionsangebot ein Team, das mit dessen Organisation betraut ist. Um ein zuverlässiges Urteil über die Qualität des Fonds treffen zu können, sind es zunächst diese dafür verantwortlichen Personen, die es zu evaluieren gilt. Dabei ist die Spannbreite zwischen erfahrenen und unerfahrenen Anbietern genauso weit wie die zwischen heimischen und internationalen. Selbst die Anzahl der Beteiligten kann Aufschluss geben, denn größere Teams lassen zunächst auf mehr Expertise und Erfahrung schließen.
Der Track Record eröffnet wertvolle Informationen darüber, wie gewinnbringend das Fondsmanagement in der Vergangenheit investiert hat und liefert Daten über seine Erfolgsbilanz. Dabei sollte allerdings auch beachtet werden, wie lange dieser Anbieter bereits am Markt agiert.
Nicht selten kommt es vor, dass neue Manager sich schnell einen hervorragenden Ruf verdienen und ältere scheinbar out performen. Dieser Umstand ist als „Survivorship Bias“ bekannt, denn es findet eine gezielte Erfolgsbetrachtung statt. Statt sich auf wenige Errungenschaften zu fokussieren, ist es ratsamer, sich auf etablierte Gesellschaften zu verlassen, die über verschiedene Wirtschafts- und Kapitalmarktzyklen hinweg eine konsistente Performance erzielen.
Der Track Record sollte nicht nur allgemeine Meilensteine offenlegen, sondern auch die Hintergründe erfolgreicher Investitionen: Welche Strategien wurden verfolgt, welche Unternehmen begünstigt? Wie genau sahen die Rahmen- und Marktbedingungen aus und wie wurden Herausforderungen bewältigt? Zum einen gilt es herauszufinden, als wie leistungsstark das Fondsmanagement anzusehen ist, zum anderen, inwiefern es in der Lage ist, mit einem wechselhaften Markt umzugehen.
Basierend auf dem Track Record sollten Sie auch hinterfragen, welche Personen welche Investitionen getätigt haben. Faustregel ist: Je breiter die Performance verteilt ist, desto besser. Andernfalls entsteht ein „Key Man Risk“ – die Abhängigkeit des Erfolges von einem einzelnen Teammitglied. Sollte dieses sich entschließen, das Management zu verlassen, könnte das Auswirkungen auf die Leistung des gesamten Fonds haben. Ein Risiko, dass Sie als Anleger vermeiden sollten, mag es auch noch so unwahrscheinlich sein.
Konnten Sie erste Fragen beantworten, legen Sie Ihr Augenmerk auf die Aufstellung der Gesellschaft und ihrer Mitglieder. Vielversprechend ist, wer nicht nur über einen guten Track Record, sondern auch über langjährige gemeinsame Historie verfügt und eine beständige Mitarbeiterstruktur ohne zu viel Fluktuation vorweisen kann. Zusätzlich spielt die Stabilität der Seniorebene genauso eine Rolle wie die Erfahrung jedes Beteiligten.
Ein Tipp: Da Private-Equity-Fonds über Laufzeiten mehrerer Jahre verfügen, sollte gerade bei älteren Gründern eine schlüssige Nachfolgeregelung vorliegen.
Abschließend lohnt sich ein Blick auf die operativen und Capital Market Teams. Diese spezialisierten Mitarbeiter fokussieren sich auf die operative Entwicklung in Zusammenarbeit mit den Management Teams, nehmen oftmals Board-Positionen ein oder gehen teilweise selbst ins Management. Die Capital Market Teams sind für die finanziellen Strukturen der Portfoliounternehmen verantwortlich. So haben zum Beispiel zu Beginn des Jahres 2022 einige das Hedging – eine Methode zur Verlustsicherung – für die Zinsen der Begünstigten des Fonds etabliert.
Private-Equity-Fonds sind sogenannte „Blind Pools“. Dies bedeutet, dass die Unternehmen, welche akquiriert werden, bei Kapitalzusage durch die Investoren noch nicht bekannt sind. Das Fondsmanagement erstellt ein völlig neues Portfolio. Hierbei sollte das Management in Unternehmen mit ähnlichen Charakteristiken investieren (z. B. ähnliche Branchen und Unternehmensgrößen). Bei der Prüfung sollte es somit abwägen, ob die Strategie der Vorgängerfonds weiter fortgeführt wird.
Möchten Sie im nächsten Schritt die Qualität eines Fonds ermitteln, betrachten Sie zunächst seine Anlagethese unter Berücksichtigung folgender Aspekte:
Zu prüfen ist, ob die Anlagethese mit den zu erwartenden Erfolgen kongruiert. Dafür ist es wichtig, sich genau mit regionalen und sektoralen Prognosen auseinanderzusetzen und zu untersuchen, ob diese mit jenen des Fonds übereinstimmen. Möchten Sie also zum Beispiel in eine Anlage mit Ziel amerikanischer Firmen im Bereich Venture Capital investieren, machen Sie sich mit deren politischen und wirtschaftlichen Hintergründen vertraut und betrachten Sie, inwiefern die angestrebte Wertsteigerung sinnvoll ist.
Ein weiterer Faktor, den Sie bei der Erstellung Ihres Portfolios unbedingt beachten sollten, ist dessen Diversifikation. Das heißt, haben Sie ansprechende Fonds gefunden, achten Sie bei der Allokation auf eine weitläufige Streuung in unterschiedliche Bereiche. Je größer diese Verteilung, desto geringer ist Ihr Verlustrisiko. Mögliche Kriterien sind:
Statt das gesamte Vermögen auf einen einzigen Fonds zu setzen, ist eher zu empfehlen, es auf verschiedene Assets und Strategien unterschiedlicher etablierter Anbieter zu verteilen. Sollte nun eines dieser Investments weniger Rendite einbringen, kann dieser Umstand von anderen aufgefangen werden, die nicht derselben Vorgehensweise folgen. Dachfonds können hier eine sinnvolle Anlagemöglichkeit für Investoren darstellen.
Die Verteilung über das Anlagejahr, auch Vintage genannt, geht eng mit der über das Management einher. Nicht selten ist der Erfolg einer Anlage davon abhängig, wann sie gezeichnet wurde – genauer: wie das politische und wirtschaftliche Umfeld der Laufzeit sich entwickelt. Auf diesen Bereich haben Anleger und Fondsmanager wenig Einfluss, doch kann das Risiko über die Nutzung mehrerer Vintages gesenkt werden.
Haben Sie Ihre Möglichkeiten entsprechend den zuvor genannten Punkten überprüft, werden Sie sich mit den politischen und wirtschaftlichen Perspektiven der Länder vertraut gemacht haben, dessen Unternehmen der Fonds begünstigt. Auch wenn Portfolio und Planung vielversprechend scheinen, achten Sie hier ebenfalls auf eine Streuung. Landesinterne Umstände lassen sich selten vorhersehen, sodass ein größeres Zielgebiet Sie nachhaltig absichert.
Zuletzt existieren im Private Equity zwei verschiedene Fondsarten, die Sie ebenfalls zur diversifizierten Allokation nutzen können. Während Primaries nach und nach ein völlig neues Portfolio aufbauen, handelt es sich bei Secondaries um Dachfonds, welche Anteile an bereits investierten Private-Equity-Fonds von Bestandsinvestoren erwerben oder in Zusammenarbeit mit den Primary-Fondsmanagern Teile der Portfolios in ein neues Vehikel übertragen, um dem Manager weitere Zeit für die Entwicklung der Portfoliounternehmen zu geben.
Obwohl die Faktoren der Fondsprüfung zunächst schlüssig erscheinen, erhalten einzelne Anleger selten die Transparenz, die eine gezielte Untersuchung erfordert. Gleichermaßen wissen viele nicht, wo genau sie mit ihrer Suche beginnen sollen und wie sie zuverlässige Angebote finden können. Aus diesen Gründen erfreuen sich Family Offices großer Beliebtheit. Durch ihre weitverzweigten Netzwerke sowie Informationen von Consultants, aus Datenbanken oder verwalteten Kundenportfolios verfügen sie über tiefgreifende Marktkenntnisse, die Einzelpersonen verwehrt bleiben. Da sie zudem mehrere Kunden betreuen und für sie die lukrativsten Anbieter heraussuchen, stehen sie in einem offeneren Kontaktverhältnis zu Fondsmanagern, die sich einen Platz im genannten Netzwerk erhoffen.
Da das Family Office einzig von der Zufriedenheit seiner Klientel abhängig und an keinerlei anderweitige Interessen gebunden ist, setzt es strenge Kriterien zur Prüfung möglicher Fonds und nimmt Anlegern so alle damit verbundenen Herausforderungen ab.
Zusammenfassend ist es ratsam, bei der qualitativen Beurteilung potenziell attraktiver Fonds nicht nur diesen an sich zu betrachten, sondern sich ein ganzheitliches Bild aller Faktoren zu erstellen. Wichtig ist: Treffen Sie keine Sympathie-Entscheidungen, sondern verlassen Sie sich ausschließlich auf die Faktenlage. Sollten Sie befürchten, selbst nicht über die Expertise oder Möglichkeiten zur genauen Prüfung zu verfügen, die Sie sich wünschen würden, nehmen Sie die Unterstützung darauf spezialisierter Anbieter wie Family Offices in Anspruch.
Letzten Endes ist es Ihr Vermögen – nutzen Sie also alle Optionen, die Sie zu einer Entscheidung führen, mit der Sie sich langfristig wohlfühlen.
Über den Autor
Fabian Richter
Fabian Richter ist als Analyst im Bereich Alternative Investments tätig und für die Selektion und Prüfung der Investmentmanager zuständig.
Fabian Richter hat einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der CBS, Köln, sowie einen Master in Corporate Finance und Financial Engineering von der University of Hong Kong. Weiterhin führt Herr Richter den Titel Chartered Financial Analyst (CFA®). Erste praktische Erfahrungen konnte Herr Richter neben dem Studium über zahlreiche Praktika bei Private Equity Häusern und Asset Managern absolvieren.
Seine berufliche Laufbahn begann er bei dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, HQ Trust. Dort verantwortete er zuletzt als Associate Partner die Portfoliokonstruktion und Managerselektion in den Bereichen Private Equity und Private Debt.