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Family Offices: Die Zukunft der Vermögensverwaltung für Hochvermögende

30.3.2023

Wer sich als vermögender Anleger mit Geldanlagen beschäftigt, der weiß, dass die Wahl des richtigen Anlageberaters eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Vermögenswahrung spielt. Im Gegensatz zu Banken und Vermögensverwaltern, die oft nur einen begrenzten Blick auf das Vermögen eines Kunden haben und möglicherweise auf interne Produkte beschränkt sind, bieten Family Offices eine ganzheitliche und unabhängige Beratung. Sind traditionelle Banken also heute wirklich noch die richtige Lösung? Oder liegt die Zukunft in den Services der Family Offices, die in puncto Unabhängigkeit, Gewinnspanne, Flexibilität und Vertrauen mehr Chancen versprechen?

Fundamental ist eine unabhängige Beratung

Hochvermögenden Privatpersonen mit Anlagesummen im mittleren siebenstelligen Bereich bietet sich in der Regel die Wahl zwischen einer Bank/Privatbank, einem unabhängigen Vermögensverwalter oder einem Family Office an.

Banken leisten einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft und üben oftmals mehrere Aufgaben aus. Dabei ist das Geschäft mit Privatkunden ein kleiner Teil der Aktivitäten. Bankberater präsentierten ihren Kunden verschiedene Anlageprodukte und unterstützten bei der Entscheidung, welche davon am besten geeignet sind. Die Datenpunkte, die für die Empfehlungen herangezogen werden, sind jedoch häufig auf das Vermögen bei der einen Bank beschränkt und ziehen z.B. größere illiquide Vermögenswerte oft nicht in Betracht.

Vermögende Privatpersonen haben jedoch nicht selten mehr als eine Bankbeziehung und/oder mehr als einen Vermögensverwalter. Nur unter Einbeziehung aller Vermögenswerte kann eine solide Beratung stattfinden und ein überhöhtes Risiko im Depot, wie etwa Klumpenrisiken, vermieden werden.

Ein Family Office fokussiert sich auf vermögende Privatpersonen und deren vielfältige Belange und hat das Ziel, seine Mandanten holistisch zu betreuen und Zusammenhänge, Hintergründe und individuelle Präferenzen der Mandanten zu verstehen und umzusetzen. Dabei geht es auch um einen längeren Investitions-Horizont und um eine oftmals die ganze Familie umfassende und individuelle Beratung an. Bevor überhaupt von möglichen Anlagestrategien gesprochen wird, versucht ein Family Office die langfristige Zielsetzung des Vermögens und Einkommenssituation der Familie zu etablieren, um auf der Basis eine individuelle und auf die Bedürfnisse des Mandanten zugeschnittene, langfristig passende Strategie zu entwickeln.

Das Erarbeiten einer maßgeschneiderten Anlagestrategie  

So analysiert ein Family Office zunächst in mehreren Gesprächen die individuelle Situation des Mandanten und erstellt eine Vermögensbilanz. Dies gleicht ein Family Office dann mit der gewünschten Zielsetzung des Vermögens ab. Bei Diskrepanzen erstellt ein Family Office auf der Basis der individuellen Zielrendite und Risikobereitschaft eine maßgeschneiderte Anlagestrategie auf Ebene der verschiedenen Anlageklassen. Diese „strategische Aufteilung der Anlageklassen (SAA)“ berücksichtigt dabei nicht nur die finanziellen Ziele des Mandanten, sondern auch persönliche Vorlieben und qualitative Parameter.  

Die SAA ist das Rahmenwerk, anhand dessen Anleger ihr Portfolio auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe verteilen, um eine ausgewogene Risiko-Rendite-Struktur in verschiedenen Marktzyklen zu erreichen. Das Ziel einer sogenannten strategischen Asset Allokation (Blogartikel lesen) besteht darin, das Risiko im Portfolio durch Diversifikation der Anlageklassen und deren Verhältnis zueinander zu minimieren und gleichzeitig eine angemessene Rendite zu erzielen, die den langfristigen Zielen des Anlegers entspricht.

Die SAA basiert in der Regel auf einer umfassenden Analyse der Anlageziele, des Anlagehorizonts und der Risikotoleranz des Anlegers. Die Aufgabe eines Family Offices ist es, die SAA kontinuierlich zu überwachen, regelmäßig bei großen Marktsprüngen oder Zerwürfnissen den aktuellen Stand des Portfolios mit der Ziel-Allokation der SAA abzugleichen und sicherzustellen, dass die SAA weiterhin den Zielen des Anlegers entspricht.

Warum Family Offices unabhängigere Anlagestrategien bieten als Banken und Vermögensverwalter

Ein Family Office ist meist ein inhabergeführtes Unternehmen, dessen Ziel die langfristige und kontinuierliche Betreuung seiner Mandanten ist. Ein Großteil von Family Office Mandanten wird über Generationen hinweg vom gleichen Family Office betreut. Das schärft natürlich das Augenmerk auf langfristig passende Anlagestrategien und führt zu höchst vertrauensvollen Beziehungen.

Die Vermeidung von Interessenkonflikten ist dabei genauso wichtig wie die Unabhängigkeit in den ausgesprochenen Empfehlungen. So ziehen Family Offices meist externe und intensiv geprüfte Vermögensverwalter in den Depots ihrer Mandanten hinzu. Das Ziel ist es, die passendste Strategie für ihre Mandanten umzusetzen. Der Mix der ausgewählten Verwalter wird kontinuierlich überprüft und auch die Verwalter werden regelmäßig zu ihrer Performance und Strategie befragt.

Family Offices handeln stets im Interesse ihrer Mandanten und können so ohne externe Zwänge langfristige Entscheidungen treffen.

So profitieren Mandanten von Family Offices von einem kompetenten Gesprächspartner, mit dem sie alle Themen rund um das Vermögen besprechen können und so alle Belange das Vermögen betreffend in die Umsetzung der Anlagestrategie einfließen. Dies hat z.B. auch dazu geführt, dass Family Offices schon sehr früh damit begonnen haben, das Vermögen ihrer Mandanten auch auf illiquide Anlageklassen, wie z.B. Immobilien oder Private Equity auszuweiten.  

Individuelle Betreuung und kontinuierliches Monitoring

Zudem überwacht ein Family Office kontinuierlich die Investitionsstrategie und passt sie bei Bedarf an, um sicherzustellen, dass die Kundenziele erreicht werden. Die Berater des Family Office führen regelmäßig Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass die Investitionsentscheidungen auf dem neuesten Stand der Marktentwicklungen und Anlagestrategien basieren. Im Gegensatz dazu kann eine Bank möglicherweise nicht die gleiche Aufmerksamkeit auf das Portfolio des Kunden richten.

Family Offices als vielversprechende Alternative für hochvermögende Anleger

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Family Offices als Alternative zu traditionellen Banken und Vermögensverwaltern für hochvermögende Anleger eine vielversprechende Option darstellen. Family Offices bieten eine holistische Beratung, die auf individuelle Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Sie legen Wert auf eine langfristige Betreuung und eine unabhängige Anlagestrategie, die über mehrere Banken und Vermögensverwalter hinweg diversifiziert und kontinuierlich überwacht wird. Dadurch können vermögende Anleger von einer höheren Flexibilität, Gewinnspanne und Vertrauen profitieren.

Family Offices: Die Zukunft der Vermögensverwaltung für Hochvermögende

Artikel

Family Offices: Die Zukunft der Vermögensverwaltung für Hochvermögende

30.3.2023

Beatrice Reed

Was unterscheidet traditionelle Banken von Family Offices? Liegt die Zukunft der Vermögensverwaltung vielleicht sogar in den Services der Family Offices, die in puncto Unabhängigkeit, Gewinnspanne, Flexibilität und Vertrauen mehr Chancen versprechen?

Wer sich als vermögender Anleger mit Geldanlagen beschäftigt, der weiß, dass die Wahl des richtigen Anlageberaters eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Vermögenswahrung spielt. Im Gegensatz zu Banken und Vermögensverwaltern, die oft nur einen begrenzten Blick auf das Vermögen eines Kunden haben und möglicherweise auf interne Produkte beschränkt sind, bieten Family Offices eine ganzheitliche und unabhängige Beratung. Sind traditionelle Banken also heute wirklich noch die richtige Lösung? Oder liegt die Zukunft in den Services der Family Offices, die in puncto Unabhängigkeit, Gewinnspanne, Flexibilität und Vertrauen mehr Chancen versprechen?

Fundamental ist eine unabhängige Beratung

Hochvermögenden Privatpersonen mit Anlagesummen im mittleren siebenstelligen Bereich bietet sich in der Regel die Wahl zwischen einer Bank/Privatbank, einem unabhängigen Vermögensverwalter oder einem Family Office an.

Banken leisten einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft und üben oftmals mehrere Aufgaben aus. Dabei ist das Geschäft mit Privatkunden ein kleiner Teil der Aktivitäten. Bankberater präsentierten ihren Kunden verschiedene Anlageprodukte und unterstützten bei der Entscheidung, welche davon am besten geeignet sind. Die Datenpunkte, die für die Empfehlungen herangezogen werden, sind jedoch häufig auf das Vermögen bei der einen Bank beschränkt und ziehen z.B. größere illiquide Vermögenswerte oft nicht in Betracht.

Vermögende Privatpersonen haben jedoch nicht selten mehr als eine Bankbeziehung und/oder mehr als einen Vermögensverwalter. Nur unter Einbeziehung aller Vermögenswerte kann eine solide Beratung stattfinden und ein überhöhtes Risiko im Depot, wie etwa Klumpenrisiken, vermieden werden.

Ein Family Office fokussiert sich auf vermögende Privatpersonen und deren vielfältige Belange und hat das Ziel, seine Mandanten holistisch zu betreuen und Zusammenhänge, Hintergründe und individuelle Präferenzen der Mandanten zu verstehen und umzusetzen. Dabei geht es auch um einen längeren Investitions-Horizont und um eine oftmals die ganze Familie umfassende und individuelle Beratung an. Bevor überhaupt von möglichen Anlagestrategien gesprochen wird, versucht ein Family Office die langfristige Zielsetzung des Vermögens und Einkommenssituation der Familie zu etablieren, um auf der Basis eine individuelle und auf die Bedürfnisse des Mandanten zugeschnittene, langfristig passende Strategie zu entwickeln.

Das Erarbeiten einer maßgeschneiderten Anlagestrategie  

So analysiert ein Family Office zunächst in mehreren Gesprächen die individuelle Situation des Mandanten und erstellt eine Vermögensbilanz. Dies gleicht ein Family Office dann mit der gewünschten Zielsetzung des Vermögens ab. Bei Diskrepanzen erstellt ein Family Office auf der Basis der individuellen Zielrendite und Risikobereitschaft eine maßgeschneiderte Anlagestrategie auf Ebene der verschiedenen Anlageklassen. Diese „strategische Aufteilung der Anlageklassen (SAA)“ berücksichtigt dabei nicht nur die finanziellen Ziele des Mandanten, sondern auch persönliche Vorlieben und qualitative Parameter.  

Die SAA ist das Rahmenwerk, anhand dessen Anleger ihr Portfolio auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe verteilen, um eine ausgewogene Risiko-Rendite-Struktur in verschiedenen Marktzyklen zu erreichen. Das Ziel einer sogenannten strategischen Asset Allokation (Blogartikel lesen) besteht darin, das Risiko im Portfolio durch Diversifikation der Anlageklassen und deren Verhältnis zueinander zu minimieren und gleichzeitig eine angemessene Rendite zu erzielen, die den langfristigen Zielen des Anlegers entspricht.

Die SAA basiert in der Regel auf einer umfassenden Analyse der Anlageziele, des Anlagehorizonts und der Risikotoleranz des Anlegers. Die Aufgabe eines Family Offices ist es, die SAA kontinuierlich zu überwachen, regelmäßig bei großen Marktsprüngen oder Zerwürfnissen den aktuellen Stand des Portfolios mit der Ziel-Allokation der SAA abzugleichen und sicherzustellen, dass die SAA weiterhin den Zielen des Anlegers entspricht.

Warum Family Offices unabhängigere Anlagestrategien bieten als Banken und Vermögensverwalter

Ein Family Office ist meist ein inhabergeführtes Unternehmen, dessen Ziel die langfristige und kontinuierliche Betreuung seiner Mandanten ist. Ein Großteil von Family Office Mandanten wird über Generationen hinweg vom gleichen Family Office betreut. Das schärft natürlich das Augenmerk auf langfristig passende Anlagestrategien und führt zu höchst vertrauensvollen Beziehungen.

Die Vermeidung von Interessenkonflikten ist dabei genauso wichtig wie die Unabhängigkeit in den ausgesprochenen Empfehlungen. So ziehen Family Offices meist externe und intensiv geprüfte Vermögensverwalter in den Depots ihrer Mandanten hinzu. Das Ziel ist es, die passendste Strategie für ihre Mandanten umzusetzen. Der Mix der ausgewählten Verwalter wird kontinuierlich überprüft und auch die Verwalter werden regelmäßig zu ihrer Performance und Strategie befragt.

Family Offices handeln stets im Interesse ihrer Mandanten und können so ohne externe Zwänge langfristige Entscheidungen treffen.

So profitieren Mandanten von Family Offices von einem kompetenten Gesprächspartner, mit dem sie alle Themen rund um das Vermögen besprechen können und so alle Belange das Vermögen betreffend in die Umsetzung der Anlagestrategie einfließen. Dies hat z.B. auch dazu geführt, dass Family Offices schon sehr früh damit begonnen haben, das Vermögen ihrer Mandanten auch auf illiquide Anlageklassen, wie z.B. Immobilien oder Private Equity auszuweiten.  

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Zudem überwacht ein Family Office kontinuierlich die Investitionsstrategie und passt sie bei Bedarf an, um sicherzustellen, dass die Kundenziele erreicht werden. Die Berater des Family Office führen regelmäßig Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass die Investitionsentscheidungen auf dem neuesten Stand der Marktentwicklungen und Anlagestrategien basieren. Im Gegensatz dazu kann eine Bank möglicherweise nicht die gleiche Aufmerksamkeit auf das Portfolio des Kunden richten.

Family Offices als vielversprechende Alternative für hochvermögende Anleger

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Family Offices als Alternative zu traditionellen Banken und Vermögensverwaltern für hochvermögende Anleger eine vielversprechende Option darstellen. Family Offices bieten eine holistische Beratung, die auf individuelle Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Sie legen Wert auf eine langfristige Betreuung und eine unabhängige Anlagestrategie, die über mehrere Banken und Vermögensverwalter hinweg diversifiziert und kontinuierlich überwacht wird. Dadurch können vermögende Anleger von einer höheren Flexibilität, Gewinnspanne und Vertrauen profitieren.

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Über den Autor

Beatrice Reed

Family Offices: Die Zukunft der Vermögensverwaltung für HochvermögendeFamily Offices: Die Zukunft der Vermögensverwaltung für Hochvermögende

Beatrice Reed arbeitet als Senior Family Officer bei FINVIA. Die gebürtige Münchnerin hat ihren Bachelor in International Management und Französisch (UMIST, Université Paris Dauphine) und ihren Master in Management (London School of Economics und der Universität St. Gallen) mit Auszeichnung bestanden. Im Anschluss startete sie ihre berufliche Laufbahn in London, zunächst bei der Unternehmensberatung Accenture.

Danach wechselte Beatrice Reed ins Wealth Management und betreut nun seit fast 20 Jahren hochvermögende Familien, Single Family Offices und Stiftungen – oft mit komplexen internationalen und generationsübergreifenden Strukturen. Ab 2006 war Beatrice Reed vier Jahre lang bei der UBS in London tätig, gefolgt von 6 Jahren bei der Deutschen Bank in London. Seit 2015 ist Beatrice Reed wieder in ihre Heimatstadt München zurückgekehrt und war vor Finvia zuletzt fast sechs Jahre für den unabhängigen Vermögensverwalter Hartz Regehr als Senior Kundenbetreuerin und Mitglied des Führungskreises tätig.

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