Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
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Ob der neue US-Präsident über den Erhalt seiner Macht und den Ausbau seines Vermögens hinausgehende Ziele verfolgt, bleibt fraglich – insbesondere nachdem Trump durch die Emission einer fragwürdigen Kryptowährung erhebliche Summen von seinen Anhängern eingesammelt hat. Seine Politik untergräbt nicht nur die Demokratie in den USA und Europa, sondern schadet auch den globalen Kapitalmärkten.
Die kürzlich eingeführten, dann zurückgezogenen und nun erneut angekündigten Zölle gegen Kanada und Mexiko haben zuletzt für erhebliche Unruhe gesorgt. Zusätzlich droht "Tariff-Man" Trump nun auch den europäischen Partnern mit umfassenden Strafzöllen. Doch statt die heimische Wirtschaft zu stärken, treiben solche Maßnahmen die Inflation an und hemmen das Wachstum, was letztlich den US-Dollar verteuert – ironischerweise führt dies zu genau dem Gegenteil dessen, was Trump seinen Wählern versprochen hat.
Michael Hartnett, Anlagestratege bei der Bank of America, geht daher davon aus, dass die Inflation Trump letztlich zu einer Politik mit niedrigeren Handelszöllen zwingen wird. Doch bis dahin leidet das US-Verbrauchervertrauen, das nach Trumps Wiederwahl zunächst anstieg, erheblich: Seit dem 20. Januar ist dieses unter den Durchschnittswert historischer Rezessionen gefallen – ein alarmierendes Signal für die wirtschaftliche Zukunft der USA.
Während die USA sich mit protektionistischen Maßnahmen selbst schaden, zeigt Europa Potenzial für eine Aufholjagd: Jahrzehntelang wurde die Abhängigkeit von den USA in Bereichen wie der Rüstungsindustrie und Schlüsseltechnologien wenig hinterfragt. Doch der geopolitische Druck zwingt die NATO-Partner nun, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die steigenden Ausgaben bieten nicht nur wirtschaftliches Potenzial, sondern auch die Chance, technologische Unabhängigkeit zu stärken. Durch verstärkte Investitionen in eigene Produktionskapazitäten könnten neue Wachstumsperspektiven eröffnet und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf dem globalen Markt verbessert werden.
Neben der Rüstungsnachfrage und der Notwendigkeit, sich von amerikanischen Lieferketten zu entkoppeln, könnten auch Zukunftssektoren wie erneuerbare Energien, Halbleiterproduktion und Digitalisierung von dieser Neuausrichtung profitieren. Private Investoren hätten die Möglichkeit, an diesem Strukturwandel teilzuhaben, wenn europäische Unternehmen ihre Innovationskraft ausbauen und verstärkt in heimische Infrastrukturprojekte investieren.
Reinhard Panses Positionen
Während die USA sich mit protektionistischen Maßnahmen selbst schaden, zeigt Europa Potenzial für eine Aufholjagd – ein Effekt, den Trump in seinem Wahlkampf sicher nicht einkalkuliert hat.
Ob der neue US-Präsident über den Erhalt seiner Macht und den Ausbau seines Vermögens hinausgehende Ziele verfolgt, bleibt fraglich – insbesondere nachdem Trump durch die Emission einer fragwürdigen Kryptowährung erhebliche Summen von seinen Anhängern eingesammelt hat. Seine Politik untergräbt nicht nur die Demokratie in den USA und Europa, sondern schadet auch den globalen Kapitalmärkten.
Die kürzlich eingeführten, dann zurückgezogenen und nun erneut angekündigten Zölle gegen Kanada und Mexiko haben zuletzt für erhebliche Unruhe gesorgt. Zusätzlich droht "Tariff-Man" Trump nun auch den europäischen Partnern mit umfassenden Strafzöllen. Doch statt die heimische Wirtschaft zu stärken, treiben solche Maßnahmen die Inflation an und hemmen das Wachstum, was letztlich den US-Dollar verteuert – ironischerweise führt dies zu genau dem Gegenteil dessen, was Trump seinen Wählern versprochen hat.
Michael Hartnett, Anlagestratege bei der Bank of America, geht daher davon aus, dass die Inflation Trump letztlich zu einer Politik mit niedrigeren Handelszöllen zwingen wird. Doch bis dahin leidet das US-Verbrauchervertrauen, das nach Trumps Wiederwahl zunächst anstieg, erheblich: Seit dem 20. Januar ist dieses unter den Durchschnittswert historischer Rezessionen gefallen – ein alarmierendes Signal für die wirtschaftliche Zukunft der USA.
Während die USA sich mit protektionistischen Maßnahmen selbst schaden, zeigt Europa Potenzial für eine Aufholjagd: Jahrzehntelang wurde die Abhängigkeit von den USA in Bereichen wie der Rüstungsindustrie und Schlüsseltechnologien wenig hinterfragt. Doch der geopolitische Druck zwingt die NATO-Partner nun, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die steigenden Ausgaben bieten nicht nur wirtschaftliches Potenzial, sondern auch die Chance, technologische Unabhängigkeit zu stärken. Durch verstärkte Investitionen in eigene Produktionskapazitäten könnten neue Wachstumsperspektiven eröffnet und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen auf dem globalen Markt verbessert werden.
Neben der Rüstungsnachfrage und der Notwendigkeit, sich von amerikanischen Lieferketten zu entkoppeln, könnten auch Zukunftssektoren wie erneuerbare Energien, Halbleiterproduktion und Digitalisierung von dieser Neuausrichtung profitieren. Private Investoren hätten die Möglichkeit, an diesem Strukturwandel teilzuhaben, wenn europäische Unternehmen ihre Innovationskraft ausbauen und verstärkt in heimische Infrastrukturprojekte investieren.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.