Reinhard Panses Positionen
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Podcast
Ist dieser Enthusiasmus gerechtfertigt oder sollte man sich die alte Börsenweisheit „Die größte Euphorie birgt oft die größte Gefahr“ ins Gedächtnis rufen?
Der KI-Hype, als Haupttreiber der aktuellen IT-Euphorie, hat nun erste Risse bekommen. Das chinesische Startup DeepSeek stellte kürzlich ein KI-Modell vor, das in Leistungstests mit den führenden Systemen aus den USA mithalten kann – und das mit deutlich geringeren Ressourcen. Während Unternehmen wie OpenAI auf hochmoderne Nvidia-Chips angewiesen sind, hat DeepSeek sein Modell trotz fehlendem Zugang zu diesen Chips mit einem vergleichsweise geringen Budget von nur 6 Millionen US-Dollar trainiert. Noch bemerkenswerter: Die Nutzung der KI kann zu einem Bruchteil der Kosten angeboten werden – etwa 3 % des Preises, den OpenAI für ähnliche Leistungen verlangt. Diese Entwicklung zeigt, dass fortschrittliche KI-Modelle nicht zwingend von teurer US-Hardware oder massiven Investitionen abhängen. Stattdessen könnte sich der KI-Sektor als hoch kompetitiver Markt erweisen, in dem neue Akteure mit innovativen Ansätzen schnell an Bedeutung gewinnen können.
Gleichzeitig bleibt das wirtschaftliche Umfeld angespannt. Die konjunkturellen Frühindikatoren zeigen in den USA, Europa und China anhaltende Schwäche. Während die Rezessionsrisiken im Herbst 2022 noch überall als hoch eingeschätzt wurden, scheinen sie heute von vielen Marktteilnehmern unterschätzt zu werden. In China bleibt die wirtschaftliche Stimmung trüb, wie die jüngsten Rückgänge der Einkaufsmanager-Indizes zeigen. Auch geopolitische Unsicherheiten – von den US-Wahlen bis hin zu Spannungen in Asien – könnten sich als Belastungsfaktor für die Märkte erweisen.
Ein breit diversifiziertes Portfolio, das auch in stabilere Sektoren investiert, erscheint daher ratsamer als eine einseitige Wette auf US-Tech. Besonders attraktiv bleiben Gesundheitsaktien und Basiskonsumgüterwerte. Diese Sektoren sind nicht nur widerstandsfähig in Krisenzeiten, sondern weisen auch solide langfristige Ertragserwartungen auf. Gold bleibt ein bewährter Sicherheitsanker, dessen Bedeutung angesichts wachsender Schuldenprobleme der Staaten zunimmt. Auch Staatsanleihen behalten (noch) eine risikosenkende Funktion.
Reinhard Panses Positionen
Die Kapitalmärkte starten optimistisch ins neue Jahr. Vor allem US-Aktien – allen voran die IT-Giganten – werden von Fondsmanagern als vielversprechend eingeschätzt.
Ist dieser Enthusiasmus gerechtfertigt oder sollte man sich die alte Börsenweisheit „Die größte Euphorie birgt oft die größte Gefahr“ ins Gedächtnis rufen?
Der KI-Hype, als Haupttreiber der aktuellen IT-Euphorie, hat nun erste Risse bekommen. Das chinesische Startup DeepSeek stellte kürzlich ein KI-Modell vor, das in Leistungstests mit den führenden Systemen aus den USA mithalten kann – und das mit deutlich geringeren Ressourcen. Während Unternehmen wie OpenAI auf hochmoderne Nvidia-Chips angewiesen sind, hat DeepSeek sein Modell trotz fehlendem Zugang zu diesen Chips mit einem vergleichsweise geringen Budget von nur 6 Millionen US-Dollar trainiert. Noch bemerkenswerter: Die Nutzung der KI kann zu einem Bruchteil der Kosten angeboten werden – etwa 3 % des Preises, den OpenAI für ähnliche Leistungen verlangt. Diese Entwicklung zeigt, dass fortschrittliche KI-Modelle nicht zwingend von teurer US-Hardware oder massiven Investitionen abhängen. Stattdessen könnte sich der KI-Sektor als hoch kompetitiver Markt erweisen, in dem neue Akteure mit innovativen Ansätzen schnell an Bedeutung gewinnen können.
Gleichzeitig bleibt das wirtschaftliche Umfeld angespannt. Die konjunkturellen Frühindikatoren zeigen in den USA, Europa und China anhaltende Schwäche. Während die Rezessionsrisiken im Herbst 2022 noch überall als hoch eingeschätzt wurden, scheinen sie heute von vielen Marktteilnehmern unterschätzt zu werden. In China bleibt die wirtschaftliche Stimmung trüb, wie die jüngsten Rückgänge der Einkaufsmanager-Indizes zeigen. Auch geopolitische Unsicherheiten – von den US-Wahlen bis hin zu Spannungen in Asien – könnten sich als Belastungsfaktor für die Märkte erweisen.
Ein breit diversifiziertes Portfolio, das auch in stabilere Sektoren investiert, erscheint daher ratsamer als eine einseitige Wette auf US-Tech. Besonders attraktiv bleiben Gesundheitsaktien und Basiskonsumgüterwerte. Diese Sektoren sind nicht nur widerstandsfähig in Krisenzeiten, sondern weisen auch solide langfristige Ertragserwartungen auf. Gold bleibt ein bewährter Sicherheitsanker, dessen Bedeutung angesichts wachsender Schuldenprobleme der Staaten zunimmt. Auch Staatsanleihen behalten (noch) eine risikosenkende Funktion.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.