Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Mit dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump rücken die Vereinigten Staaten in den Fokus der globalen Kapitalmärkte. Viele Anleger setzen auf einen Aufschwung und auf Trump – der Unternehmerpräsident werde schon die richtigen Hebel ziehen, oder?
Doch während die Börsen feiern, zeichnet sich ein Bild ab, das an eine Episode aus der jüngeren Wirtschaftsgeschichte erinnert: die japanische Blase in den 1980er-Jahren, gefolgt von einer langanhaltenden wirtschaftlichen Stagnation.
Ähnlich wie damals in Japan haben sich die Bewertungen am US-Aktienmarkt weit von den Fundamentaldaten entfernt. Vor allem im IT-Sektor können Dividenden und Gewinne mit den schnellen Kursanstiegen nicht mithalten. Auch die Immobilienpreise steigen schneller als die Mieten – ein typisches Zeichen für Blasenbildung. Sollte die US-Wirtschaft, wie von Frühindikatoren signalisiert, in eine Rezession rutschen, könnten überbewertete Märkte abrupte Korrekturen erleben.
Trumps wirtschaftspolitische Rezepte verschärfen die Risiken: Massenabschiebungen könnten Löhne und damit die Inflation in die Höhe treiben, was wiederum den Druck auf die Zinsen erhöhen würde. Das wäre problematisch in einer Phase, in der die Verschuldung der USA – ob staatlich, unternehmerisch oder privat – bereits ein kritisches Niveau erreicht hat.
Ebenso besorgniserregend sind Trumps protektionistische Zollpläne. Historisch betrachtet haben hohe Zölle in den USA selten zu wirtschaftlichem Wachstum geführt. Zwar könnten Zölle kurzfristig den Dollar stärken, doch steigende Preise für Importwaren und mögliche Gegenzölle dürften die Wirtschaft belasten. Besonders betroffen wären US-Technologieunternehmen wie Apple oder Tesla, die stark von Importen aus China abhängig sind.
Auch die geplante Unternehmenssteuersenkung wirft Fragen auf. Trotz kurzfristig positiver Effekte auf Gewinne und Investitionen bleibt angesichts der bereits jetzt hohen Staatsverschuldung fraglich, wie nachhaltig diese Maßnahme ist. Eine nachhaltige Entlastung der Wirtschaft könnte eine kluge Deregulierung bringen – allerdings nur, wenn sie verantwortungsvoll umgesetzt wird. Bei Trump ist aufgrund seines oft eigennützigen Kurses Skepsis angebracht.
Reinhard Panses Positionen
Anleger setzen derzeit auf einen Aufschwung. Doch die Euphorie erinnert an Japan in den 1980er-Jahren: starke Märkte, überschäumende Erwartungen.
Mit dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump rücken die Vereinigten Staaten in den Fokus der globalen Kapitalmärkte. Viele Anleger setzen auf einen Aufschwung und auf Trump – der Unternehmerpräsident werde schon die richtigen Hebel ziehen, oder?
Doch während die Börsen feiern, zeichnet sich ein Bild ab, das an eine Episode aus der jüngeren Wirtschaftsgeschichte erinnert: die japanische Blase in den 1980er-Jahren, gefolgt von einer langanhaltenden wirtschaftlichen Stagnation.
Ähnlich wie damals in Japan haben sich die Bewertungen am US-Aktienmarkt weit von den Fundamentaldaten entfernt. Vor allem im IT-Sektor können Dividenden und Gewinne mit den schnellen Kursanstiegen nicht mithalten. Auch die Immobilienpreise steigen schneller als die Mieten – ein typisches Zeichen für Blasenbildung. Sollte die US-Wirtschaft, wie von Frühindikatoren signalisiert, in eine Rezession rutschen, könnten überbewertete Märkte abrupte Korrekturen erleben.
Trumps wirtschaftspolitische Rezepte verschärfen die Risiken: Massenabschiebungen könnten Löhne und damit die Inflation in die Höhe treiben, was wiederum den Druck auf die Zinsen erhöhen würde. Das wäre problematisch in einer Phase, in der die Verschuldung der USA – ob staatlich, unternehmerisch oder privat – bereits ein kritisches Niveau erreicht hat.
Ebenso besorgniserregend sind Trumps protektionistische Zollpläne. Historisch betrachtet haben hohe Zölle in den USA selten zu wirtschaftlichem Wachstum geführt. Zwar könnten Zölle kurzfristig den Dollar stärken, doch steigende Preise für Importwaren und mögliche Gegenzölle dürften die Wirtschaft belasten. Besonders betroffen wären US-Technologieunternehmen wie Apple oder Tesla, die stark von Importen aus China abhängig sind.
Auch die geplante Unternehmenssteuersenkung wirft Fragen auf. Trotz kurzfristig positiver Effekte auf Gewinne und Investitionen bleibt angesichts der bereits jetzt hohen Staatsverschuldung fraglich, wie nachhaltig diese Maßnahme ist. Eine nachhaltige Entlastung der Wirtschaft könnte eine kluge Deregulierung bringen – allerdings nur, wenn sie verantwortungsvoll umgesetzt wird. Bei Trump ist aufgrund seines oft eigennützigen Kurses Skepsis angebracht.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.