Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Zwei Monate nach Donald Trumps erneuter Amtseinführung zeigt sich ein Bild wirtschaftlicher Unsicherheit: Handelskonflikte, unkoordinierte Deregulierung und eine aggressive Außenpolitik erschüttern das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen. Der US-Dollar hat in wenigen Wochen deutlich an Wert verloren, die Aktienmärkte in den USA hinken international hinterher, und Investoren ziehen sich zunehmend aus dem Standort USA zurück.
Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Verbraucher in den USA bereits 8 Wochen nach dem Amtseintritt Trumps ein wenig schmeichelhaftes Urteil gefällt haben. In den letzten 70 Jahren gab es nur 13 Monate, in denen US-Verbraucher noch pessimistischer waren als heute. Auch Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, da die erratische Handelspolitik planungssichere Entscheidungen erschwert. Insbesondere exportorientierte Branchen sehen sich zunehmenden Herausforderungen ausgesetzt, da protektionistische Maßnahmen Handelsströme belasten.
Der anhaltende Handelskonflikt mit China und Europa könnte das US-Wirtschaftswachstum um bis zu 0,7 Prozentpunkte dämpfen – mit negativen Folgen für Unternehmensgewinne und den Arbeitsmarkt.
Ein weiteres Pulverfass ist Trumps angedachte Maßnahme, ausländische Gläubiger zu einem Tausch ihrer US-Staatsanleihen, die als Währungsreserven gehalten werden, ‚freiwillig‘ in zinslose US-Staatsanleihen mit 100 Jahren Laufzeit zu bewegen. Bei der aktuellen Rendite würde dies zu einem Kursverlust von 98,9% – und damit nahezu einem Totalausfall führen. Das könnte nicht nur die Kreditwürdigkeit der USA schwer beschädigen, sondern auch den Dollar weiter schwächen. Bereits in den letzten Wochen verlor die US-Währung rund sechs Prozent gegenüber dem Euro.
Gleichzeitig nimmt der Inflationsdruck zu, was die Kaufkraft der Amerikaner weiter schwächt und den Konsum zusätzlich belastet. Die Lohnentwicklung kann mit den Preissteigerungen nicht Schritt halten, sodass das verfügbare Einkommen real sinkt.
Abraham Lincoln sagte einst: „Man kann alle Leute für einige Zeit und einige Leute für alle Zeit täuschen, aber nicht alle Leute für alle Zeit.“ Übertragen auf die aktuelle Wirtschaftspolitik bedeutet das: Eine Strategie, die gleichzeitig Verbraucher, Investoren und Gläubiger vor den Kopf stößt, ist langfristig nicht tragfähig. Der Markt scheint das bereits erkannt zu haben.
Während die USA mit diesen Herausforderungen kämpfen, stabilisiert sich Europa zunehmend. Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung, insbesondere in Deutschland, verleihen der Wirtschaft Auftrieb. Auch strukturelle Reformen in einzelnen EU-Staaten für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Die Kombination aus einem schwächeren Dollar und einer resilienteren europäischen Konjunktur spricht historisch gesehen für eine Outperformance europäischer und Schwellenländer-Aktien in den kommenden Jahren. Gold könnte ebenfalls weiter an Glanz gewinnen. Das Edelmetall profitiert traditionell von geopolitischer Unsicherheit und einem schwächelnden Dollar. Sollte Trumps Politik das Misstrauen in die US-Wirtschaft weiter befeuern, ist eine Fortsetzung der Rally nicht unwahrscheinlich.
Reinhard Panses Positionen
Donald Trump ist zurück im Weißen Haus – und mit ihm kehrt wirtschaftspolitische Unsicherheit in einem Ausmaß zurück, das sich bereits auf die Kapitalmärkte auswirkt.
Zwei Monate nach Donald Trumps erneuter Amtseinführung zeigt sich ein Bild wirtschaftlicher Unsicherheit: Handelskonflikte, unkoordinierte Deregulierung und eine aggressive Außenpolitik erschüttern das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen. Der US-Dollar hat in wenigen Wochen deutlich an Wert verloren, die Aktienmärkte in den USA hinken international hinterher, und Investoren ziehen sich zunehmend aus dem Standort USA zurück.
Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Verbraucher in den USA bereits 8 Wochen nach dem Amtseintritt Trumps ein wenig schmeichelhaftes Urteil gefällt haben. In den letzten 70 Jahren gab es nur 13 Monate, in denen US-Verbraucher noch pessimistischer waren als heute. Auch Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, da die erratische Handelspolitik planungssichere Entscheidungen erschwert. Insbesondere exportorientierte Branchen sehen sich zunehmenden Herausforderungen ausgesetzt, da protektionistische Maßnahmen Handelsströme belasten.
Der anhaltende Handelskonflikt mit China und Europa könnte das US-Wirtschaftswachstum um bis zu 0,7 Prozentpunkte dämpfen – mit negativen Folgen für Unternehmensgewinne und den Arbeitsmarkt.
Ein weiteres Pulverfass ist Trumps angedachte Maßnahme, ausländische Gläubiger zu einem Tausch ihrer US-Staatsanleihen, die als Währungsreserven gehalten werden, ‚freiwillig‘ in zinslose US-Staatsanleihen mit 100 Jahren Laufzeit zu bewegen. Bei der aktuellen Rendite würde dies zu einem Kursverlust von 98,9% – und damit nahezu einem Totalausfall führen. Das könnte nicht nur die Kreditwürdigkeit der USA schwer beschädigen, sondern auch den Dollar weiter schwächen. Bereits in den letzten Wochen verlor die US-Währung rund sechs Prozent gegenüber dem Euro.
Gleichzeitig nimmt der Inflationsdruck zu, was die Kaufkraft der Amerikaner weiter schwächt und den Konsum zusätzlich belastet. Die Lohnentwicklung kann mit den Preissteigerungen nicht Schritt halten, sodass das verfügbare Einkommen real sinkt.
Abraham Lincoln sagte einst: „Man kann alle Leute für einige Zeit und einige Leute für alle Zeit täuschen, aber nicht alle Leute für alle Zeit.“ Übertragen auf die aktuelle Wirtschaftspolitik bedeutet das: Eine Strategie, die gleichzeitig Verbraucher, Investoren und Gläubiger vor den Kopf stößt, ist langfristig nicht tragfähig. Der Markt scheint das bereits erkannt zu haben.
Während die USA mit diesen Herausforderungen kämpfen, stabilisiert sich Europa zunehmend. Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung, insbesondere in Deutschland, verleihen der Wirtschaft Auftrieb. Auch strukturelle Reformen in einzelnen EU-Staaten für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit. Die Kombination aus einem schwächeren Dollar und einer resilienteren europäischen Konjunktur spricht historisch gesehen für eine Outperformance europäischer und Schwellenländer-Aktien in den kommenden Jahren. Gold könnte ebenfalls weiter an Glanz gewinnen. Das Edelmetall profitiert traditionell von geopolitischer Unsicherheit und einem schwächelnden Dollar. Sollte Trumps Politik das Misstrauen in die US-Wirtschaft weiter befeuern, ist eine Fortsetzung der Rally nicht unwahrscheinlich.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.