Reinhard Panses Positionen
Reinhard Panses Positionen
Podcast
Die Kapitalmärkte präsentieren sich zum Jahresausklang in einem Spannungsfeld zwischen moderaten Anpassungen der Wirtschaft, anhaltend hohen Zinssätzen und geopolitischen Unsicherheiten. Nachdem die ersten drei Quartale des Jahres von einer überraschenden Widerstandskraft der globalen Wirtschaft geprägt waren, rückt nun die zentrale Frage in den Fokus: Wohin steuern die Märkte 2025?
Die Inflationsentwicklung bleibt der Taktgeber des Geschehens. Nach Jahren historisch hoher Inflationsraten zeigen sich in den USA und der Eurozone erste Hinweise auf eine Entspannung der Teuerung. Doch die zugrunde liegende Kerninflation, die insbesondere im Dienstleistungssektor sowie bei Mieten und Löhnen weiterhin spürbar bleibt, hält sich hartnäckig. Der anhaltend starke Preisdruck in diesen Bereichen birgt langfristige Inflationsrisiken. Auch wenn erste Fortschritte bei der Eindämmung dieser inflationsgetriebenen Faktoren sichtbar werden, bleibt offen, ob wir in den kommenden Monaten wirklich mit einer spürbaren geldpolitischen Entspannung rechnen können.
In den USA zeigen sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwar vergleichsweise robust, besonders der Arbeitsmarkt bleibt ein solides Fundament. Doch die steigenden Finanzierungskosten und das rückläufige Konsumverhalten hinterlassen klare Spuren im Wachstumsbild.
In Europa ist die Lage weitaus schwieriger. Deutschland, als Motor der Eurozone, steht vor zunehmend strukturellen Problemen. Eine nachlassende Nachfragedynamik, die schwächelnde Automobilindustrie und ein insgesamt belasteter Industriesektor drücken spürbar auf das Wachstum. Besonders getroffen ist die Automobilindustrie, die nicht nur mit den Folgen der Energiekrise zu kämpfen hat, sondern auch durch den fundamentalen Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion und Herausforderung, mit der Technologieführerschaft anderer Staaten mitzuhalten, stärker gefordert wird. Zudem üben geopolitische Spannungen – etwa der wachsende Handelskonflikt mit China und Unsicherheiten in anderen Teilen der Welt – zusätzlichen Druck aus.
Vor diesem Hintergrund fällt es Investoren weiterhin schwer, kurzfristige Markterholungen zu antizipieren. In der Vergangenheit kam der wirtschaftlichen Dynamik oft eine positive Rückkopplung auf die Unternehmensgewinne zugute. Doch derzeit fehlt es an soliden Wachstumstreibern, die diese Entwicklungen stützen könnten. Ein neuer bullischer Markt scheint in dieser Gemengelage nicht unmittelbar wahrscheinlich.
Doch die eigentliche Frage lautet nicht, ob die Märkte kurzfristig neue Höchststände erreichen werden – diese Vorstellung rückt zunehmend in den Hintergrund. Vielmehr geht es um langfristige Resilienz und die Fähigkeit, Risiken intelligent zu steuern und sich nicht von schwankenden Marktentwicklungen zu hektischen Bewegungen verleiten zu lassen. Wachsamkeit, ohne in Hektik zu verfallen, wird 2025 eine Tugend bleiben.
Reinhard Panses Positionen
Die Kapitalmärkte präsentieren sich zum Jahresausklang in einem Spannungsfeld zwischen moderaten Anpassungen der Wirtschaft, anhaltend hohen Zinssätzen und geopolitischen Unsicherheiten.
Die Kapitalmärkte präsentieren sich zum Jahresausklang in einem Spannungsfeld zwischen moderaten Anpassungen der Wirtschaft, anhaltend hohen Zinssätzen und geopolitischen Unsicherheiten. Nachdem die ersten drei Quartale des Jahres von einer überraschenden Widerstandskraft der globalen Wirtschaft geprägt waren, rückt nun die zentrale Frage in den Fokus: Wohin steuern die Märkte 2025?
Die Inflationsentwicklung bleibt der Taktgeber des Geschehens. Nach Jahren historisch hoher Inflationsraten zeigen sich in den USA und der Eurozone erste Hinweise auf eine Entspannung der Teuerung. Doch die zugrunde liegende Kerninflation, die insbesondere im Dienstleistungssektor sowie bei Mieten und Löhnen weiterhin spürbar bleibt, hält sich hartnäckig. Der anhaltend starke Preisdruck in diesen Bereichen birgt langfristige Inflationsrisiken. Auch wenn erste Fortschritte bei der Eindämmung dieser inflationsgetriebenen Faktoren sichtbar werden, bleibt offen, ob wir in den kommenden Monaten wirklich mit einer spürbaren geldpolitischen Entspannung rechnen können.
In den USA zeigen sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwar vergleichsweise robust, besonders der Arbeitsmarkt bleibt ein solides Fundament. Doch die steigenden Finanzierungskosten und das rückläufige Konsumverhalten hinterlassen klare Spuren im Wachstumsbild.
In Europa ist die Lage weitaus schwieriger. Deutschland, als Motor der Eurozone, steht vor zunehmend strukturellen Problemen. Eine nachlassende Nachfragedynamik, die schwächelnde Automobilindustrie und ein insgesamt belasteter Industriesektor drücken spürbar auf das Wachstum. Besonders getroffen ist die Automobilindustrie, die nicht nur mit den Folgen der Energiekrise zu kämpfen hat, sondern auch durch den fundamentalen Wandel hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion und Herausforderung, mit der Technologieführerschaft anderer Staaten mitzuhalten, stärker gefordert wird. Zudem üben geopolitische Spannungen – etwa der wachsende Handelskonflikt mit China und Unsicherheiten in anderen Teilen der Welt – zusätzlichen Druck aus.
Vor diesem Hintergrund fällt es Investoren weiterhin schwer, kurzfristige Markterholungen zu antizipieren. In der Vergangenheit kam der wirtschaftlichen Dynamik oft eine positive Rückkopplung auf die Unternehmensgewinne zugute. Doch derzeit fehlt es an soliden Wachstumstreibern, die diese Entwicklungen stützen könnten. Ein neuer bullischer Markt scheint in dieser Gemengelage nicht unmittelbar wahrscheinlich.
Doch die eigentliche Frage lautet nicht, ob die Märkte kurzfristig neue Höchststände erreichen werden – diese Vorstellung rückt zunehmend in den Hintergrund. Vielmehr geht es um langfristige Resilienz und die Fähigkeit, Risiken intelligent zu steuern und sich nicht von schwankenden Marktentwicklungen zu hektischen Bewegungen verleiten zu lassen. Wachsamkeit, ohne in Hektik zu verfallen, wird 2025 eine Tugend bleiben.
Über den Autor
Reinhard Panse
Reinhard Panse ist Chief Investment Officer und Mitgründer der FINVIA Family Office GmbH. Bis Februar 2020 war Reinhard Panse Mitglied der Geschäftsführung und Chief Investment Officer für die im Eigentum der Familie Harald Quandt stehende HQ Trust GmbH. Von 2004 bis zum Eintritt in die HQ Trust GmbH im Jahre 2011 war Reinhard Panse Chief Investment Officer des in der UBS Deutschland AG geschaffenenGeschäftsbereichs UBS Sauerborn. Ab 2001 war Reinhard Panse Mitglied des Vorstands der Sauerborn Trust AG bzw. der Rechtsvorgänger. Er verantwortete die Investmentstrategie und gestaltete federführend die ganzheitliche Vermögensbetreuung und -verwaltung großer Privatvermögen. Begonnen hat Reinhard Panse mit der Übernahme von Kapitalmarkt- und Kundenbetreuungstätigkeiten bei der Feri GmbH im Jahre 1989, nachdem er eine eigene Vermögensverwaltung als Geschäftsführer gegründet und geführt hatte.